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Gimme 5
Peter Moog
Mentalist
WhatsApp-Interview
22.08.2020
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Thomen Stauch Peter Moog Rob Lundgren Kai Stringer Florian Hertel
 Herzlich Willkommen zum ersten der fünf Gimme 5 Interviews über euer Debüt-Album Freedom Of Speech <Review> und vielen Dank, dass alle Bandmitglieder jeweils fünf Fragen beantworten werden.
 Vielen Dank, Marion. Es ist immer ein Vergnügen, mit Dir zu sprechen.
Die Veröffentlichung hatte sich verschoben, aber am 28.08.2020 ist es nun endlich soweit und Freedom Of Speech kommt via Mentalist Records / Pride and Joy Music in die Läden. Du bist einer der Gitarristen, aber auch einer der Songwriter. Sieht man in dieser Doppelfunktion mit anderen Augen auf die Vorbestellungen, Kritiken, den Release-Tag und die Verkaufszahlen? Fühlt man eine gewisse Art Verantwortung, da man die Nummern ja nicht nur eingespielt, sondern Musik und Texte geschrieben hat?
Als Band ist man gleichzeitig auch ein Team und deshalb sehe ich meine Hauptverantwortung meinen Band-Mitgliedern gegenüber. Denn wenn ich meine Arbeit gut mache, ist es auch für alle in der Band gut. Auf der anderen Seite legt man sein ganzes Herz, Leidenschaft und seine Gefühle in seine geschriebenen Songs. Es ist eine tolle Erfahrung, wenn andere Menschen die Songs mögen. Man schreibt für sich selbst, fiebert aber auch ein bisschen mit, wie die Musik bei Hörern ankommt.
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Ich liebe eure Kreativität, das Miteinander der Instrumente und deren Verflechtung mit dem Gesang. Ihr habt einige Songs, die längere Instrumentalparts beinhalten, wie zum Beispiel Run Benjamin. Ernstes Thema, intensiv gesungen, musikalisch passend ummantelt. Für wen steht Benjamin, welche Geschichte steckt dahinter? Waren die langen Instrumentalparts vorab fest geplant oder änderten sie sich während dem Einspielen nochmals?
Der Song handelt vom Thema Krieg, allerdings etwas persönlicher aus dem fiktiven Schicksal eines kleinen Jungen. Seine Familie stirbt bei einem Bombenangriff und er möchte einfach nur noch aus dem Alptraum erwachen und rennt los. Run Benjamin hatte in meinen Gedanken schon ungefähr die Form, wie der Song auch umgesetzt wurde: Ein längerer Song, der sich langsam aufbaut, subtil das Unheil andeutet und nach und nach an Dramatik zulegt. Die Instrumentalparts waren recht schnell fertig, wurden dann im Laufe der Zeit verfeinert und erst kurz vor Fertigstellung wurden die Zitate von Einstein eingefügt, wodurch der instrumentale Teil nun doch nicht mehr so lang wie ursprünglich geplant wurde.
Eure Texte drehen sich ja auch um die aktuelle Lage in der Welt, um Probleme und Missstände. Der Albumtitel und die erste Singleauskopplung Freedom Of The Press samt Lyric-Video sprechen in deutlichen Worten und Bildern. Inwieweit siehst Du die Freiheit der Schreibenden bereits eingeschränkt und wie lange hat es gedauert, Deine Gedanken darüber in die passenden treffenden Sätze umzusetzen?
In vielen Ländern hat sich die Demokratie durchgesetzt und ich glaube, dass die Presse dort relativ frei ist. "Reporter ohne Grenzen" bringt dazu jedes Jahr eine sehr gute Übersicht heraus. Einige demokratisch "gewählte" Herrschaften mit autokratischen Tendenzen versuchen jedoch ab und zu die Demokratien in ihren Ländern auszuhöhlen und das Volk durch Beeinflussung der Presse zu kontrollieren. Ich habe dazu vor ca. 3,5 Jahren einen Text verfasst: "Diktator werden für Dummies", der als Textvorlage für den Song Freedom Of The Press diente. Der Text ist direkt. Das ist dem Umstand geschuldet, dass ca. 100 Zeilen Text auf 12 Zeilen reduziert wurden und die Message nicht verloren gehen sollte.
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Price Of Time befasst sich mit einem eigentlich wichtigen Thema, das aber viele in unserer schnelllebigen Gesellschaft gar nicht so auf dem Schirm haben. Kannst Du die Message der Nummer für unsere Leser kurz zusammenfassen und uns sagen, was Deine Top 3 der Zeitverschwendung sind?
Du hast die Message schon sehr gut zusammengefasst: Die Zeit läuft sehr schnell und vergangene Zeit bekommt man nicht zurück. Ich glaube, es ist deshalb sinnvoll, seine Zeit nicht einfach "abzusitzen", sondern Zeit aktiv nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Ich kann das niemandem vorschreiben. Für mich bedeutet das, dass ich z.B. eher mit Menschen etwas erleben möchte statt Computer zu spielen, versuche lösungsorientiert statt problemorientiert zu denken und Momente intensiv und nicht oberflächlich wahrzunehmen.
Diese letzte Frage werdet ihr alle beantworten dürfen. Welche Gefühle und besondere Erinnerungen verbindest Du mit Freedom Of Speech und was möchtest Du unbedingt noch über das Album loswerden?
Beim Hören des Albums widerspiegeln sich alle Gefühle, die man beim Komponieren hatte. Es war ein schöner und spannender Prozess, die Songs u.a. durch die anderen Band-Mitglieder wachsen zu sehen. Wenn das Album anderen Menschen gefällt, freue ich mich sehr. Wir sind voller Tatendrang und haben bereits neue Songs fertig, die es vielleicht auch mal auf ein Album schaffen könnten.
Vielen Dank für die Fragen, liebe Marion und weiterhin viel Erfolg mit Deinem tollen Online-Mag.
Fotos: Copyright by Mentalist
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