Soto
Inside The Vertigo
|
Tracklist:
|
|
01. Final Say
|
4:09
|
02. The Fall
|
4:30
|
03. Wrath
|
4:53
|
04. Break
|
3:53
|
05. Narcissistically Yours
|
3:45
|
06. End of Days
|
8:52
|
07. Inside The Vertigo
|
4:47
|
08. When I’m Older
|
3:52
|
09. Trance
|
4:18
|
|
10. Jealousy
|
3:37
|
Release: 30.01.2015
|
11. Karma’s Kiss
|
4:28
|
|
12. Fall To Pieces
|
3:37
|
Label: earMUSIC
|
|
|
|
|
|
Format: Jewel-CD
|
|
|
|
|
|
|
Line-Up:
|
|
Links:
|
Jeff Scott Soto
|
Gesang
|
Soto Homepage
|
Jorge Salan
|
Gitarre
|
Soto @ Facebook
|
BJ
|
Gitarre, Keyboard
|
Soto @ Twitter
|
David Z
|
Bass
|
|
Edu Cominato
|
Drums
|
|
|
|
|
Gastmusiker:
|
|
|
Casey Grillo
|
|
|
Connor Engstrom
|
|
|
Gary Schutt
|
|
|
Gus G
|
|
|
Hugo Mariutti
|
|
|
Jason Bieler
|
|
|
Joel Hoekstra
|
|
|
Leo Mancini
|
|
|
Mike Orlando
|
|
|
Tony Dickinson
|
|
|
|
Am 30.01.2015 erscheint via earMUSIC das Debüt-Album der Band Soto. Es trägt den Titel Inside The Vertigo, hat zwölf Tracks an Bord, wurde vom Chef und Namensgeber Jeff Scott Soto produziert sowie von John Ellis gemischt und gemastert. Soweit, so gut... Wenn man einen Musiker seit Jahren kennt, hat man gewisse Vorstellungen über das, was beim Klick auf die „Play“ Taste aus den Boxen zu hören sein sollte. Selten habe ich dann so überrascht aus der Wäsche geschaut wie bei Inside The Vertigo.
Wenn ich an Jeff Scott Soto denke, fällt mir zuerst seine grandios gute Stimme ein, natürlich sein letztes Solo-Album Damage Control, seine Einsätze bei diversen Bands wie z.B. Talisman oder W.E.T. und vom Stil her kommt mir sofort AOR und Rock in den Sinn. Jetzt startet der gute Mann mit seiner neuen Band Soto durch und zeigt eine andere, neue Seite. Der Opener Final Say donnerte mit Volldampf los, heißes Riff, Drums & Bass komplett unter Starkstrom, wildes Gitarrensolo - ich dachte, ich bin aus Versehen im falschen Review-Ordner gelandet. Aber nein, ich bin richtig, denn JSS rockt sich in Hochform durch die Lyrics. Holla, geht das ab. Der Weichspüler wurde entsorgt, dafür eine große Portion Stärke eingefüllt. Somit bekommt man ein ganz anderes Klangbild geboten als das, was man in den letzten Jahren normalerweise von diesem begnadeten Sänger gewohnt war.
Hier haut er uns mit seinen Jungs ein nettes Brett vor die Birne. Insbesondere Drums und Bass lassen es sehr heftig rumsen, liefern einen knackig-wummernden Rhythmus. Die Gitarren powern mit coolen Riffs und klasse Soli rein, das Keyboard dreht herrlich am Rad. Das Line-Up ist nicht unbedingt fremd und neu, Jeff wollte diese Scheibe unbedingt mit seiner aktuellen Live-Band einspielen, die aus Gitarrist Jorge Salan, Gitarrist/Keyboarder BJ, Bassist David Z und Drummer Edu Cominato besteht. Das war eine eindeutig brillante Entscheidung - sie firmieren nun zusammen unter dem Band-Namen Soto. Außer den Mitgliedern waren auch viele befreundete Musiker am Songwriting und/oder beim Einspielen beteiligt. (s.o. unter „Gastmusiker“)
Nach Jeff Scott Sotos eigenen Aussagen liegen seine Wurzeln in einem eher härteren Metier und denen wollte er mal wieder einen etwas längeren Besuch abstatten. Ihm war danach, über so einiges Dampf abzulassen, was ihm in den letzten Jahren negativ unterkam. Das tat er dann in in zweifacher Hinsicht, nämlich in den Texten und der Musik. Krachende Power, aber doch immer melodisch, aggressiv und düster, mal abgedreht, mal nachdenklich – Frust, Ärger, Wut und Enttäuschung vermischen sich mit einer gewissen Melancholie. Die jeweiligen Gefühlsebenen werden musikalisch ideal umgesetzt und Jeff Scott Soto liefert am Mikro ein Meisterstück ab. Er transportiert die Texte stimmlich auf dem Silbertablett in den Gehörgang. Die besungenen Themen sind interessant und gut nachvollziehbar. Mein Fazit: das Endergebnis ist umwerfend und von mir aus darf er diese Wurzeln zukünftig gerne kräftig düngen.
Natürlich gibt es nicht nur deftige Hämmerchen, zwei langsamere Songs hat's schon. Obwohl, nein, auf End Of Days trifft das nur auf zirka die Hälfte der Laufzeit zu, dazu später mehr in den Anspieltipps. Der Unterschied zu seinem letzten Solo-Album ist gewaltig, damit vergleichbar ist für mich nur der andere langsame Track When I’m Older. Und genau den empfinde ich als schwächer, er fällt gegenüber allen anderen Songs ab und wenn die Worte “When I'm Older” noch einmal mehr wiederholt worden wären, hätte ich in den Schreibtisch gebissen... Somit wäre meine Minusliste schon komplett abgearbeitet...
Eine berührende Geste: als Release-Datum für Inside The Vertigo wählte Jeff Scott Soto den Geburtstag seines verstorbenen langjährigen Kollegen und engen Freund Marcel Jacob von Talisman.
Anspieltipps:
The Fall – der explosive Rhythmus reißt total mit. Schnell und mit ordentlich Schmackes geht’s zur Sache, heiße Gitarrenparts, cooles Zwischenstück. Sonderpunkte und ein breites, ironisches Grinsen fängt sich der Text bei mir ein. Den könnt ihr bei Interesse in diesem Lyric-Video nachlesen.
End Of Days – ist eine fast neun Minuten lange Wahnsinnsnummer, die alles bietet, was mein Musikfreakherz begehrt. Songwriting vom Allerfeinsten! Langsamer sanfter Einstieg, mehrere Tempowechsel, Kinderchor, Harmoniegesang, gesprochener Part, Orchesterbegleitung, hämmernde Drums, jagende Gitarre, zwei kurze Soli, ansprechender Text. All in one – wooowooowooowooow!
Trance – ich steh arg auf das verschleppte Tempo und die verzerrten Klänge. Die Gitarren sind ein Zuckerle, sehr geiles Solo. Drums und Bass grooven extrem, geht perfekt in Hüften und Beine, erzeugt einen rhythmischen Bewegungszwang.
Inside The Vertigo kann sehr hoch bei mir punkten, diese härtere Gangart in Kombi mit Jeff Scott Sotos Stimme ist genau mein Ding. Dafür gibt’s begeisterte>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 27.01.2015
|