DeVicious
Reflections
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Tracklist:
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01. Long Way Home
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4:39
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02. Never Let You Go
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5:07
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03. Understand
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4:32
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04. Desire
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5:45
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05. Hungarian Girl
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5:26
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06. Flying
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5:04
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07. Saturday Night
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5:11
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08. We’re Dying
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5:01
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09. Run Together
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4:48
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10. Feel The Heat
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5:01
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Release: 01.03.2019
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Label: Metalapolis Records
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Bonustracks Digipak:
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11. Manhattan Memories
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4:35
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Format: Digipak / Vinyl LP
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12. Never Let You Go (Radio-Version)
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3:33
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DeVicious – Klappe, die zweite! Am 01.03.2019 erschien ihr neues Werk namens Reflections via Metalapolis Records in den Formaten CD Digipak und Vinyl-LP. Zum Reviewen lag mir die Befüllung des Digipaks vor, das zwei Bonustracks zu bieten hat und somit insgesamt zwölf Tracks enthält. Die Songs sind Marke „Eigenbau“, wurden vom Band-Mastermind Alex Frey geschrieben, produziert und den Bass steuerte er ebenfalls bei.
Ein kleiner Rückblick: Vier langjährige Freunde gründeten DeVicious 2016 in Karlsruhe. Hinter dem Mikro hakte es allerdings. Sie suchten... es dauerte etwas... aber letztendlich fanden sie ihn... den Mann mit der gewissen besonderen Stimme, die herausstechen kann. Das Line-Up besteht also aus: Sänger Zoran Sandorov a.k.a. Mister Sanders, Gitarrist Radivoj Petrovic, Bassist Alex Frey, Keyboarder Denis Kunz und Drummer Lars Nippa. Eine internationale Besetzung, denn die Herren stammen aus Deutschland, Serbien und Spanien. Ihr Debüt-Album Never Say Never erschien am 16.03.2018 und nicht mal ein Jahr später startet bereits der Nachfolger durch.
Die Formation hat viele Vorteile auf ihrer Seite. Sie sind keine jungen Hasen mehr, sondern erfahrene gestandene Musiker, die sich zudem gut kennen und bestens miteinander harmonieren. Das Musikbiz ist ihnen vertraut und kann sie nicht „überrollen“, wie es das mit so manchen planlosen Neulingen tut. DeVicious passen gar nix den Verkaufsaussichten an, lassen ihren Songs die kleinen Ecken und Kanten, bleiben sich treu, klingen dadurch authentisch, aber auch frisch und knackig. Meine Meinung...
Bei Reflections konnten die Nummern dem Line-Up auf den Leib geschrieben werden. Beim Debüt lagen die Lieder bereits fertig auf dem Tisch, bevor Sänger Zoran aus dem Quartett ein Quintett machte. Man bemerkt schon einen kleinen Unterschied, einen positiven natürlich! Never Say Never ist trotzdem ein Brummer, der schwer zu toppen ist...
Als Appetithäppchen gab es vorab zwei Singleauskopplungen. Nr. 1 war der Song Long Way Home, der auch der Opener des Albums ist. Flotter eingängiger Feger mit längerer rein instrumentaler Anfangsphase, tollem Ohrwurm-Refrain, interessantem Zwischenstück mit einem kernigen Bass-Highlight und folgendem Gitarrensolo. In diesem Audio-Clip könnt ihr euch selbst ein Bild von der Nummer machen. Nr. 2 heißt Never Let You Go, bei dem sich Sänger Zoran Sandorov das Mikro mit Åge Sten Nilsen (Ammunition) teilt. Gesanglich großartig, vor allem die zweistimmigen Parts klingen super, dazu ein markanter Keyboardeinsatz und ein leckeres Gitarrensolo. Das atmosphärische Musik-Video zum Lied ist in schwarz-weiß gehalten und setzt den Text sehr gut um. Never Let You Go ist gleich doppelt vorhanden und bildet als Bonustrack in der kürzeren Radioversion auch den Abschluss der CD.
Ich steh auf die Gitarrenbearbeitung, den knackigen Bass, den angenehmen Sound des Keyboards, die ordentliche Lauflänge der Songs, die Texte mit dem gewissen Tiefgang und Zorans Gesang ist das Sahnehäubchen obendrauf. So gut wie jeder Track hat Elemente, die sich bei mir besonders einbrennen können. Dazu gehören generell jedes Gitarrensolo und der Gesang – brillante Leistung von Radivoj Petrovic und Zoran Sandorov. Weitere Beispiele gefällig? Bei Hungarian Girl gehen mir der Keyboard-Part und die Bass Lines nicht mehr aus dem Kopf. Der Anfang von Flying im Synthesizer-Style hakt ein, ebenso wie der Einsatz des Rhythmus-Duos in den Strophen. We’re Dying beeindruckt mit den eingestreuten Klavierparts und dem durchgehend intensiven Rhythmus. Run Together und Feel The Heat hingegen haben dank Bass & Drums einen unwiderstehlichen Groove in den Strophen, bei beiden geht der Daumen zusätzlich für das Keyboard hoch, das alles in allem immer wieder anders klingt, mich aber nie nervt.
Manhattan Memories ist die einzige Nummer, die im mittleren Gang aus den Boxen geschlichen kommt, aber ich habe sie als schwächste des Albums notiert. Ist mir zu poppig geraten und kann mich einfach nicht wirklich packen. Textwiederholungen sind leider arg reichlich vorhanden, da steh ich ja bekanntermaßen nicht so drauf. Die Songs sind flott und flotter unterwegs, ich hätte mir vom Tempo her etwas mehr Abwechslung gewünscht - etwas Langsameres, Ruhigeres und/oder eine Ballade... Die Stimme von Zoran Sandorov ist gerade da ein Gänsehautgarant und berührt zutiefst, daher vermisse ich die Kategorie „Seelenstreichler“ sehr.
Anspieltipps:
Understand – liefert gesanglich großes Kino, vor allem in den Strophen, die ich in jeder Hinsicht grandios finde. Ohrwurm-Refrain, groovt gewaltig, der coole Bass und das heiße Gitarrensolo schreien nach Sonderpunkten.
Saturday Night – startet mit wummerndem Bass, der Rhythmus setzt die Gebeine in Bewegung, dezenter Hammondorgelsound, klasse gesungen. Beide Daumen hoch, insbesondere für das verschärfte längere Gitarrensolo.
Desire – fesselt mich total mit den zweistimmigen Strophen, hat eine angenehme Härte drin und auch hier ist das Gitarrensolo ein Träumchen.
Checkt die DeVicious Homepage auf anstehende Live-Auftritte. Ein Konzertbesuch lohnt sich immer, auf der Bühne sind sie eine Bank, das könnt ihr bei Interesse gerne hier nachlesen> DeVicious – Mörlenbach - 08.12.2019.
Für mich ist Reflections ein tolles Album - feiner Melodic Rock mit Schwung und Schmackes, aber auch kleinen Schwachstellen, daher gibt es von mir>
Bewertung:
5 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 25.02.2019
Foto> ©2019 by DeVicious
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