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Matthias Braun & Patrick Meyer
Surrender The Crown
Mailinterview
10.08.2018
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Ich möchte mich zuerst dafür bedanken, dass ihr bei dieser Interviewserie zum 10. Geburtstag von Sarkophag Rocks mitmacht. Donn mo je:
Matthias (Gesang) und Patrick (Gitarre), ihr gehört zur Band Surrender The Crown und habt im März 2018 euer drittes Album The Neverending Now wieder als Eigenproduktion veröffentlicht. Warum wählt ihr diesen nicht unbedingt einfachen Weg, ist es wichtig für euch, alles komplett unabhängig und ohne Einmischung von außen angehen zu können?
Patrick: Uns ist es schon sehr wichtig, unabhängig arbeiten und schreiben zu können. Auf der anderen Seite wollen wir aber natürlich auch nicht beratungsresistent sein. Das heißt, wir treffen auch immer schon Entscheidungen mit Außenstehenden zusammen und fragen diese nach Rat. Zum Beispiel Phil Hillen, der als Produzent tätig war oder Markus Braun, der das fantastische Artwork erstellt hat.
Matthias: Man kommt eben auch irgendwann an einen Punkt, wo man tatsächlich Hilfe von außen braucht, weil ein bestimmter Level erreicht ist und man selbst entweder das Wissen nicht hat oder nicht entsprechend vernetzt ist. Wir sind also durchaus offen für eine Zusammenarbeit mit einem Management oder einem Label, aber es muss eben eine Win/Win-Situation entstehen, die Bedingungen müssen stimmen.
Wie darf ich mir den Schreibprozess bei euch vorstellen - geht ihr das alle gemeinsam an oder sind einzelne Mitglieder speziell nur für die Musik zuständig und Matthias schreibt die Texte?
Patrick: Die Grundgerüste der Songs entstehen bei mir zu Hause. Entweder schreibe ich alleine oder Matthias bringt eine Idee mit. Das kann eine Gesangidee, Text oder Melodie oder ein gesummtes Gitarrenriff sein. Wenn wir beide dann die Songskizzen fertig haben und diese gut finden, geht es in den Proberaum und wir feilen zu fünft an den Songs. Die Texte schreibt Matthias alleine. Wir schreiben immer sehr viele Ideen und nehmen diese auch auf. Für The Neverending Now waren es so um die 50, davon werfen wir aber auch immer sehr viele in die Tonne.
Könnt ihr unseren Lesern bitte die wichtigsten Eckdaten zur Bandgeschichte zusammenfassen, wie zum Beispiel: seit wann existiert Surrender The Crown, warum habt diesen Namen ausgewählt, wie habt ihr euch kennengelernt...?
Matthias: 2012 entstand die Band aus einem Studioprojekt, das ich initiiert hatte. Ich hatte Songs geschrieben, die ich mit den bestmöglichen Musikern aufnehmen wollte. Da habe ich mich umgehört und zudem auch noch Leute angerufen, die ich noch aus der Zeit mit meinen anderen Bands kannte. Es war die totale Freiheit, weil ich nichts rechtfertigen und niemanden außer mir selbst zufriedenstellen musste. Als wir dann aus dem Studio kamen, waren wir eine Band, weil wir schnell gemerkt haben, wie gut es läuft und dass die Chemie zwischen uns stimmt. Wir hatten im Jahr zuvor schon ein paar Shows mit wechselnder Besetzung gespielt, aber im Studio hat sich dann alles manifestiert. Der Name kommt von einem Dishwalla-Song, von dem ich gar nicht weiß, um was er sich dreht, aber für mich bedeutet „die Krone aufzugeben“ so etwas wie Vertrauen ins Leben. Ich muss nicht alles kontrollieren und nehme die Dinge, wie sie kommen. Das ist eine sehr entspannte Sicht auf die Dinge, die sich tatsächlich in der DNA der Band findet.
Was steht in den nächsten Monaten an, schreibt ihr schon an Liedern für den Nachfolger, spielt ihr auf Festivals, läuft vielleicht die Planung für eine Tournee?
Matthias: Patrick und ich haben schon die ersten Ideen fürs vierte Album ausgetauscht und werden die Arbeit daran wohl demnächst aufnehmen. Für den Sommer stehen noch ein paar Festivals an und wir arbeiten zudem noch an Clubshows für den Herbst und Winter. Am besten checkt ihr unsere Facebookseite, da halten wir euch terminlich auf dem Laufenden.
Patrick, wie viele Gitarren besitzt Du, welche Verstärkermodelle bevorzugst Du und welche Effekte befinden sich auf Deinem Pedalboard?
Patrick: Ich besitze sechs Gitarren, vier E-Gitarren, zwei Akustikgitarren und eine Mandoline. Als Amp schwöre ich seit ca. vier Jahren auf Earforce Amps, eine kleine Ampschmiede aus Deutschland. Auf meinem Pedalboard befinden sich lediglich zwei Effekte, ein Silvermachine WahWah und ein Delay – das erste Mal, seit ich Gitarre spiele! Ich habe mich von ein paar Gitarren und Amps getrennt und freue mich darauf, neue Sachen zu entdecken.
Wie seht ihr die saarländische Musikszene, sind wir in allen Genres gut besetzt, dürfte es in Sachen Rock & Metal etwas mehr sein, gibt es bei uns genügend Unterstützung von Veranstaltern, Radio und TV?
Matthias: Wir haben ein paar fantastische Bands hier im Saarland, das kann man schon so sagen. Ich habe zwar den Eindruck, dass es weniger sind als vielleicht vor zehn Jahren, aber dafür hat sich die Qualität gesteigert. Es gibt einen sehr hohen Level an Professionalität. Hör Dir z. B. Bands wie Blessed Hellride oder AC Angry an, die machen alles richtig und gehen auch businessmäßig einen erfolgreichen Weg. Ich habe auch den Eindruck, dass es wenig Neid gibt, sondern dass man anderen Bands auch tatsächlich ihren Erfolg gönnt. Um Unterstützung von außerhalb muss man immer kämpfen, weil man medial ja meist erst dann wirklich interessant wird, wenn jemand Geld daran verdienen kann, insofern ist da immer Luft nach oben.
In den letzten Jahren sind einige kleinere Festivals baden gegangen, Konzertlocations haben geschlossen, neue öffneten. Seid ihr momentan zufrieden mit der Menge und der Größenauswahl an Klubs, Hallen sowie Festivals in unserem Bundesland?
Patrick: Einen Club, den man in diesem Zusammenhang tatsächlich lobend erwähnen sollte, ist das Studio 30 in Saarbrücken. Da arbeiten wirklich Leute mit Leidenschaft für Musik und bieten eine Plattform, die lange in der Region gefehlt hat. Man sieht das an deren Spielplan, die Bands rennen denen die Bude ein und das ist wirklich cool. Abgesehen davon könnte es tatsächlich etwas besser aussehen, vor allem bei Konzertlocations im 200er bis 300er-Bereich. Die ein oder andere Möglichkeit, zu spielen, wäre schon super. Andererseits macht es für keine Band wirklich Sinn, vier oder fünf Mal im Jahr im Saarland zu spielen, egal ob in einem Club oder auf einem Festival.
Saarländisch Gudd Gess darf bei diesem Interview natürlich nicht fehlen. Bibbelschesbohnesupp, Dibbelabbes, Gefillde, Geheiratete, Hoorische, Lyonerpann, un, un, un... Bei welchen davon könnt ihr nicht widerstehen?
Patrick: Ganz klar, Gefillde, Hoorische und Schwenker!
Der Saarländer an sich ist für seine Künste am Schwenker bekannt, ebenso besteht eine enge Verbindung zu Lyoner und Maggi. Geht ihr auch mit Lyonerweckcha und der kleinen Maggiflasche im Gepäck auf Reisen? ;-)
Patrick: Bisher noch nicht, die grundsätzliche Idee finde ich aber sehr interessant. Ein kleiner Reiseschwenker wäre aber auch toll.
Matthias: Auf die Gefahr hin, meinen Saarländer-Goldstatus zu verlieren, ich stehe ja nicht so auf Maggi, muss ich zugeben… Lyoner ist aber schon Grundnahrungsmittel und darf nicht fehlen!
Möchtet ihr diesem Interview noch etwas hinzufügen?
Patrick: Herzlichen Glückwunsch zum 10 jährigen und auf die nächsten Zehn!
Vielen Dank für eure Zeit. Ich wünsche euch alles Gute und viel Spaß beim Rocken der Bühnen im Saarland und drumherum!
Fotos: © 2016 by Ilona Füller und Marion Ney
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