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Simon
To The Rats And Wolves
Mailinterview
29.06.15
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Simon, zuerst möchte ich mich bei Dir für dieses Interview bedanken! Und los geht´s:
Könntest Du uns bitte zuerst euer Line-Up vorstellen, jeden von euch kurz in zwei-drei Worten charakterisieren und ein paar Infos über eure Band zusammenfassen - was sollte man über euch wissen und warum habt ihr To The Rats And Wolves als Namen gewählt?
Hey Ho, ich bin Simon und trommel für TTRAW! Ich werd mal versuchen unseren Haufen in ein paar kurzen und knackigen Worten zu beschreiben.
Dixi, auch „DC“, ist der Herr aus dem fernen Osten, der fürs Schreien verantwortlich ist und dabei cool über die Bühne hüpft. Dixi ist nen total geordneter Mensch, der immer den Überblick über alles hat und dafür sorgt, dass die restliche Affenbande nicht im Chaos versinkt, quasi der Band-Papa.
Nico ist der zweite Frontmann, der fast ausschließlich für die Gesangsparts verantwortlich ist. Super herzlicher Typ mit ner Menge Ausstrahlung und Charakter, dem hört man einfach gerne zu und hat ihn um sich.
Marc spielt Lead-Gitarre und schreit dabei nen bisschen, ist ne total ruhige Natur und der König der fiesen Sprüche, vor allem Stanni und Danny haben darunter des öfteren zu leiden!
Danny spielt Rhythmusgitarre und ist einfach der absolut lustigste Kerl auf Erden, sobald der 1-2 Bierchen drin hat, bespaßt der alles und jeden. Außerdem ist er sonen bisschen der Kopf der Band, wenn's ums ganze Auftreten im Web und die Planung der nächsten Schritte geht.
Stanni spielt Bass und ist mit Abstand der verpeilteste Typ auf diesem Planeten. Egal wie oft etwas gesagt wird, Stanni bekommt es nicht mit und fragt noch 10mal nach. Trotzdem ist er auch der Netteste, Fürsorglichste und Bodenständigste von uns allen.
Euer Debüt-Album Neverland <Review> wurde im Mai veröffentlicht und hat mich beeindruckt - Glückwunsch, klasse gemacht! Wie fielen die Reaktionen von Presse, Fans und Kollegen bislang aus? Seid ihr zufrieden mit dem Feedback?
Vielen Dank! Die Reaktionen sind wirklich unfassbar, wir hätten niemals mit so viel positivem Feedback gerechnet. Nahezu alle Reviews hatten 9-9.5 von 10 Punkten und vor allem die Resonanzen von Leuten, die eigentlich aus anderen Genres kommen und mit Metal nicht so viel anfangen können, waren durchweg positiv, das hat uns einfach unfassbar gefreut.
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Wer schreibt bei euch die Musik, wer die Texte und woher nehmt ihr eure Inspirationen, was setzt eure Kreativität in Gang?
Marc, Nico und ich schreiben die Musik, Stanni in der Regel die Texte. Wir gehen nicht ganz planlos an ein solch großes Projekt wie ein Album ran, wir machen vorher einen groben Plan wie der Grundsound aussehen soll und wie wir es hinbekommen, dass nicht jeder Song gleich klingt. Oftmals sind das dann Projekte wie „Nu-Metal Song“, „Rock Song“, „Ballade“ und so weiter, wo wir versuchen, Elemente aus anderen Genres einzubauen. Unsere Inspiration dabei ist größtenteils wahrscheinlich unsere Freundschaft und die Erfahrungen die wir gesammelt haben, prinzipiell läuft der writing process bei uns ziemlich rund und problemlos ab, wir verstehen uns halt.
Ihr liefert eine spritzige Mixtur aus Metalcore, Electro, Punk und Pop, kombiniert mit Samples. Heutzutage gibt es endlos viele Stil-Bezeichnungen – welche sollte auf dem Schublädchen stehen, in das eure Musik einsortiert wird?
Ich denke Electro/Metalcore trifft das Ganze schon ganz gut, wobei wir uns niemals festlegen würden das knallhart durchzuziehen, das nächste Album wird definitiv anders klingen.
Die Mehrheit der Tracks hat anständig Schmackes dahinter, sie gehen ordentlich ab und eure beiden Männer am Mikro laufen zur Hochform auf. Nico singt die klare Stimme und Dixi übernimmt die Shouts. Wann wird entschieden, wie die Gesangsparts aufgeteilt werden sollen - während des Songwritings, bei den Proben oder vor den Aufnahmen im Studio?
Wir schreiben die Songs im Studio und wenn ein Song instrumental fertig ist, wird geschaut, welche der Stimmen am besten auf welchen Part passt. Wir haben da keine klaren Strukturen, die besagen, dass Nico zum Beispiel nur Refrains singt, wir schauen halt immer, wo es grad am besten passt.
Zusammen mit Gastsänger Sebastian „Sushi“ Biesler von Eskimo Callboy killt ihr den DJ. Ein heißer Song mit verschärftem Rhythmus - wie ist dieses Hämmerchen entstanden, wer war federführend und was gab den Impuls, ihn zu schreiben?
Kill The DJ lief unter dem Motto „Sommer/Party Track“ und ich denke, das konnten wir ganz gut umsetzen. Bei dem Song kommt unsere Zusammenarbeit mit Daniel Haniß von Eskimo Callboy super zur Geltung, da auch er am Songwriting beteiligt war und ich finde, dass man das auch gut raushört. Die Idee, Sushi darauf singen zu lassen, kam relativ spontan und wurde schnell umgesetzt, Sushi ist halt ein guter Freund von uns allen und hatte deshalb natürlich auch sofort Bock, das Ding mit uns zu machen.
Total überrascht und tief berührt habt ihr mich mit dem letzten Track der CD, der eine völlig andere Seite von euch zeigt. Ghosts ist eine langsame, emotionale und intensive Nummer. Kannst Du mir bitte etwas mehr über die Entstehung und den textlichen Inhalt von Ghosts erzählen?
Ghosts ist natürlich unsere Ballade auf dem Album und uns war von vorn herein klar, dass wir auf jeden Fall eine Ballade haben wollen. Textlich hat der Song verdammt lange auf sich warten lassen, der Track war instrumental schon bestimmt ein halbes Jahr fertig bis wir uns an die Lyrics gemacht haben. Stanni hat dabei die Basis geliefert und Nico und ich haben das Ganze dann im Studio ausgearbeitet und zu Ende gedichtet. Prinzipiell isses diese typische Situation in einer Beziehung zu stecken, in der man einfach nicht mehr glücklich ist. Stanni hatte zu diesem Zeitpunkt eine harte Trennung hinter sich. Das ist es einfach, was er in den Lyrics zu Ghosts verarbeitet hat. Man fühlt sich eingeengt und hat das Gefühl, dass die Bombe jeden Moment platzen wird, ich denke, das kennt jeder. Ghosts handelt davon, sich einzugestehen dass es so ist und das Ganze zu beenden. Viele Songs auf dem Album handeln davon, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht von anderen lenken zu lassen, Ghosts spiegelt das für die Liebe wieder und da das jeder kennt, ist der Song als Abschluss für das Album unserer Meinung nach recht gut geeignet.
Ihr habt die CD in Eigenproduktion eingespielt, richtig? Warum habt ihr euch für diesen nicht unbedingt einfachen Weg entschieden? War es wichtig für euch, bei eurem Debüt-Album alles komplett unabhängig und ohne Einmischung von außen angehen zu können?
Das ist richtig, wir haben lediglich mit unserem langjährigen Freund und Produzenten Daniel Haniß zusammen gearbeitet, da wir wollten, dass das Ding genau so familiär entsteht wie die EP davor. Wir sind einfach ein gutes und eingespieltes Team und vor allem für diesen ersten Meilenstein wollten wir zeigen, dass wir's alleine können.
Wenn die Bedingungen stimmen, könntet ihr euch sicherlich eine Zusammenarbeit mit einem Label vorstellen. Haben inzwischen schon welche bei euch angeklopft und Interesse angemeldet?
Natürlich könnten wir das, allerdings ist die Arbeitsweise von vielen Indielabels leider ohne Probleme selber zu bewerkstelligen und da wir fleißig sind was unsere Onlinepräsenz und unser Marketing angeht, hätte uns für Neverland ein kleines Label wahrscheinlich einfach kaum was gebracht. Es ist natürlich auch immer eine finanzielle Frage, wenn man alles selber macht und das Label nur dafür sorgt, dass die CD im Endeffekt überall im Laden steht, isses unserer Meinung nach nicht gerechtfertigt, dass 50% pro verkaufter Einheit in deren Taschen landet. Wir werden mit Sicherheit wieder in Verhandlung mit ein paar Labels gehen, ob dabei was Lohnenswertes rumkommt ist allerdings eine andere Frage. Wir würden ohne Probleme wieder DIY releasen, das war eine sehr gute Entscheidung.
Ihr habt einen sehr sehenswerten Videoclip zu Suburban Romance abgeliefert. Wer war der Regisseur und wo wurden die Außenaufnahmen gedreht?
Der Regisseur war Pascal Schillo, der einen wirklich guten Job gemacht hat. Die Außenaufnahmen haben wir in einer verlassenen Siedlung in Gladbeck gedreht, leider hatten wir keine Drehgenehmigung und wurden nach 2 Stunden Aufbau und 10 Minuten Dreh des Platzes verwiesen. Wir hätten gerne noch mehrere Einstellungen gedreht, aber die Polizei fand das nicht so gut, haha!
Eure Outfits, das Make-Up, der Album-Titel Neverland – die verlorenen Jungs von Peter Pan sind wieder aufgetaucht. ;-) Ihr mögt es wild, verrückt und ausgefallen, richtig? Wie lange dauert es bis das Make-Up sitzt, vor allem bei eurem Bassist Stanni, der ja eindeutig die größte Menge verbaut?
Mittlerweile geht das eigentlich recht fix, wenn jeder sich selbst schminkt, sind wir bei 10-25 Minuten pro Person.
Kannst Du uns bitte ein bisschen was über die Tourneen mit Eskimo Callboy erzählen, wie z.B.: wart ihr zufrieden mit den Reaktionen des Publikums, hattet ihr besondere Erlebnisse, passierten auch mal kleine Missgeschicke... ?
Die Tour war natürlich super lustig, da die Jungs von EC einfach alte Schulfreunde von uns sind. Na klar läuft auch unter diesen Umständen nicht immer alles rund, es gab zahlreiche Auseinandersetzungen, aber das sind alles Dinge die vollkommen normal sind, bei sonem großen Wanderzirkus geht es halt drunter und drüber. Das Publikum war der absolute Wahnsinn! Wir wurden jeden Abend mit offenen Armen empfangen und hatten einfach die Chance, vor solch großen Menschenmassen zu spielen, das ist ein unfassbares Gefühl, vor allem bei solch guten Resonanzen. Definitiv haben wir einen Großteil unserer Fanbase bei diesen beiden Touren gewonnen.
Was steht in den nächsten Wochen und Monaten für To The Rats And Wolves auf dem Plan?
Ganz viele Konzerte spielen! Unsere erste eigene Headlinetour startet Ende Juli, da sind wir natürlich super gespannt, was so abgeht und ansonsten gibt’s noch ein paar Festivals und ne Menge neuer Musikvideos, Video-Blogs und vieles mehr, ihr könnt gespannt sein!
Wann und wie ging's bei Dir mit der Musik los? Welche Bands und Musiker haben Dich im Laufe der Jahre am stärksten beeinflusst und geprägt?
Ich wurde mit 5 Jahren zum Klavierunterricht geschickt, da hat bei mir alles begonnen. Seitdem habe ich mehrere Instrumente gelernt, unter anderem Schlagzeug und Gitarre und eigentlich täglich Musik gemacht. Besonders inspiriert haben mich damals Bands wie AC/DC, die mich überhaupt erst an Rockmusik rangeführt haben und definitiv As I Lay Dying, die mich zu Metalcore gebracht haben. Ansonsten bin ich immer offen für alles, höre auch viel Electro und Akustik Musik, jede Inspirationsquelle ist eine gute, egal welches Genre.
Musik wurde früher auf LP angereicht, es folgte die CD, dann das MP3 Format. Was bevorzugst Du: die physische CD, den digitalen Download oder Vinyl?
Natürlich hat alles seine Vor- und Nachteile, ich persönlich bin aber ein Freund der CD. Sie ist handlich, man hat ein Booklet, in dem sich der Künstler designtechnisch austoben kann und es gibt viele verschiedene Varianten, wie Digipacks in abgefahrenen Designs, wenn man zum Beispiel die Blitzkreuz von Callejon betrachtet. Die CD ist für mich einfach ein Allrounder.
Welches Album war das erste, das Du Dir dunnemals gekauft hast und welches hast Du Dir aktuell als letztes zugelegt?
Mein erstes Album war Back In Black von AC/DC, mein letztes, bitte nicht lachen, 1989 von Taylor Swift, haha! Ein total starkes Album mit 16 Songs, die nahezu alle Single-Potential haben, einfach eine geniale Künstlerin. Vor allem die vielen 80´s Elemente wie Synths und E-Gitarren mit Flanger Effekten gefallen mir super bei diesem Album.
Möchtest Du diesem Interview noch etwas hinzufügen?
Vielen Dank, es hat echt Spaß gemacht! Ich hoffe, ich konnte interessierten Leuten einen kleinen Einblick hinter die Kulissen von TTRAW geben. Bis denn!
Vielen Dank für Deine Zeit. Wir wünschen Dir und Deinen Bandkollegen alles Gute und ganz viel Erfolg mit Neverland!
Foto: ©2015 by To The Rats And Wolves
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