Patrick Fey
Red Raven
Mailinterview
20.07.2018
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Patrick, ich möchte mich zuerst dafür bedanken, dass Du bei dieser Interviewserie zum 10. Geburtstag von Sarkophag Rocks mitmachst. Donn mo je:
Du bist Gitarrist bei der Band Red Raven. Ihr habt im Oktober 2017 Chapter Two: DigitHell <Review> auf den Markt gebracht und damit hoch gepunktet. Wie weit seid ihr inzwischen mit den Arbeiten für ein drittes Kapitel?
Wir haben mit dem Songwriting schon angefangen. Es gibt viele Fragmente mit Ideen und auch schon 5-6 Songs, bei denen das Arrangement größtenteils klar ist.
Wie darf ich mir den Schreibprozess bei Red Raven vorstellen, woher kommen eure Inspirationen für die Texte, was beflügelt eure Kreativität?
Die Texte entstehen mitten aus dem Leben. Wir schreiben nicht über Phantasiethemen wie Orks, Elfen oder „Boy meets Girl“, sondern über das, was uns beschäftigt und bringen diese Themen dann als Band auf einen Nenner. So war es schon beim letzten Album und wir wollen diese Methode für Chapter Three noch intensivieren.
Kannst Du unseren Lesern jeden von euch kurz mit zwei-drei Worten charakterisieren und die wichtigsten Eckdaten zur Bandgeschichte zusammenfassen, wie zum Beispiel: wie und wann habt ihr euch kennengelernt, wie lange spielt ihr schon zusammen, warum habt ihr Red Raven als Namen ausgewählt...?
Martin Reichhart (Bass) und ich kennen uns schon seit der Schulzeit und arbeiten schon seit langem in der einen oder anderen Konstellation zusammen. Martin ist als Bassist nicht nur äußerst versiert und tight , sondern auch total banddienlich. Frank Beck (Vocals) ist Ende 2011 zum Team gestoßen. Frank ist meiner Meinung nach eine der markantesten und geilsten Stimmen im Genre. Er hat unglaublich viel Erfahrung und kann quasi aus dem Stand geile Gesangslinien erfinden. Bernd Basmer (Gitarre) ist 2014 zur Truppe gestoßen. Er ist ein Riffmonster und genialer Songschreiber, siehe etwa Collapse oder Running Out. Sebastian Berg (Drums) ist seit Ende 2014 bei Red Raven und nicht nur ein sensationeller Drummer und liebenswerter Mensch, sondern hat die Band sehr stark für die Liveperformance inspiriert und technisch weit nach vorne gebracht.
Wir haben in der Band einen starken Zusammenhalt, eine tolle Chemie und viel kreatives Potential. Damit wuppen wir auch schon mal schwierige Situationen. Der Bandname Red Raven war eine spontane Idee. Der Rabe per se ist ja ein Tier, das im Genre oft vorkommt und etwas Mystisches hat. Ein ROTER Rabe ist selbstverständlich NOCH mystischer. Jeder kann sich innerlich sofort ein Bild von einem roten Raben machen und wir haben den Raben für unser Logo natürlich visualisiert. Außerdem ist Red Raven eine Alliteration - das kommt immer gut und trägt zur Einprägsamkeit bei.
Wie viele Gitarren besitzt Du und welche sind Deine besonderen Favoriten?
Ich habe derzeit sieben E-Gitarren, drei Acoustics, eine Ukulele und einen Bass. Meine aktuelle Lieblings-E-Klampfe ist eine siebensaitige LTD BS-7. Ich liebe die Optionen, die von der tiefen siebten Saite eröffnet werden. Von den Acoustics mag ich meine Hanika Basis-Cut ganz besonders. Eine tolle Konzertgitarre, die zum Beispiel im Intro von Capter Two zu hören ist.
Welche Verstärkermodelle bevorzugst Du und welche Effekte befinden sich auf Deinem Pedalboard?
Ich spiele live und im Studio Amps von Mesa und Hughes & Kettner. Ich habe außer einem Dunlop Wah Pedal keine Pedaleffekte. Meine Live-Effekte kommen aus meinem Lexicon MPX-1 im Rack oder aus dem jeweiligen Amp und ich benutze dann hauptsächlich Klassiker wie Delay, Chorus/Flanger und Tremolo. Für die Soli benutze ich im Studio hin und wieder einen Booster, zum Beispiel einen Mesa Tone-Burst oder auch mal einen Overdrive wie den Ibanez TS-9. Alle anderen Effekte kommen im Studio später von PlugIns dazu.
Wie siehst Du die saarländische Musikszene, sind wir in allen Genres gut besetzt, dürfte es in Sachen Rock & Metal etwas mehr sein, gibt es bei uns genügend Unterstützung von Veranstaltern, Radio und TV?
Die saarländische Szene hat sich zum Glück in den letzten Jahren etwas gemausert. Im Bereich Metal etwa sind Powerwolf mittlerweile eine etablierte Größe. Es gibt mit Saarmageddon jetzt auch zumindest ein großes amtliches Metalfestival bei uns. Die Unterstützung durch regionale Medien und Veranstalter könnte deutlich besser sein. Man lädt sich leider immer noch gerne Propheten aus anderen Ländern ein, anstatt die eigenen zu fördern. Aber das ist kein spezifisch saarländisches Phänomen. Auffällig ist aber auch, dass wir zum Beispiel in NRW und BaWü deutlich angesagter sind als im Saarland und RLP. Die Szenen dort geben mehr her und die Fans dort sind sehr aufgeschlossen.
In den letzten Jahren sind einige kleinere Festivals baden gegangen, Konzertlocations haben geschlossen, neue öffneten. Bist Du momentan zufrieden mit der Menge und der Größenauswahl an Klubs, Hallen sowie Festivals in unserem Bundesland?
Grundsätzlich ja. Masse macht noch lange keine Klasse. Lieber ein paar Clubs weniger, dafür aber bitte technisch und organisatorisch ordentlich machen.
Saarländisch Gudd Gess darf bei diesem Interview natürlich nicht fehlen. Bibbelschesbohnesupp, Dibbelabbes, Gefillde, Geheiratete, Hoorische, Lyonerpann, un, un, un... Was von alledem kannst Du nicht widerstehen?
Haha – ich nehme alles und zwar in genau der Reihenfolge. :-) Ein „Ringel Lyoner“ muss ab und zu einfach sein und die regionale Hausmannskost ist schon etwas Tolles! Wenn ich selbst koche, dann aber meist mediterran. Und ein schöner großer Salat gehört für mich immer dazu.
Der Saarländer an sich ist für seine Künste am Schwenker bekannt, ebenso besteht eine enge Verbindung zu Lyoner und Maggi. Gehst Du auch mit Lyonerweckcha und der kleinen Maggiflasche im Gepäck auf Reisen? ;-)
Nein, die Maggiflasche bleibt zu Hause. Ich kaufe im Urlaub vor Ort ein und koche frisch mit dem lokalen Lebensmittelangebot.
Möchtest Du diesem Interview noch etwas hinzufügen?
Klar! Fette Grüße an unsere Fans im Saarland und inn de Palz, die uns seit Jahren die Treue halten und immer wieder auf unsere Konzerte kommen. Wir sehen uns bald wieder mit krachneuen Songs im Gepäck – bis dahin: METAL ON!
Vielen Dank für Deine Zeit. Ich wünsche Dir alles Gute und euch viele tolle Konzerte!
Vielen Dank, Marion! Möge der Sarkophag auch in den nächsten 10 Jahren heftig weiterrocken \m/ !!!
Fotos: © by Ralf Louis, Ilona Füller, Marion Ney
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