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Marcus Becker

 Thoughts Factory

Mailinterview

18.03.14
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Ankh-grau-mm Marcus, zuerst möchte ich mich recht herzlich bei Dir für dieses Interview bedanken. Dann wollen wir mal:


Ankh-grau-mm Du bist der Sänger der deutschen Band  Thoughts Factory. Könntest Du uns zuerst ein paar Infos zur Bandgeschichte geben, zum Beispiel darüber, wie lange ihr schon zusammen spielt, warum ihr diesen Namen ausgewählt habt, wie ihr selbst euren Musikstil definiert... ?


Musiknote Thoughts Factory  war zunächst ein Studioprojekt von Sven und mir anno 2008. Über den Umweg eines nicht weiter verfolgten Deutschrock Projektes, an dem Sven und Bernd beteiligt waren, kam Bernd über diesen Umweg zu  Thoughts Factory. Er war begeistert von den Songideen und steuerte sofort seine Ideen zu diesen Songs bei. Danach kam erst einmal eine lange Suche nach weiteren Musikern, die eine Passion für diese Art der Musik haben und auch die instrumentaltechnischen Fähigkeiten, sie zu spielen. Chris hörte die Musik von  Thoughts Factory  2011 zum ersten Mal. Da auch Markus und Chris gerade dabei waren, nach Musikern für ein Prog Metal Projekt zu suchen, lag es auf der Hand, etwas zusammen zu machen.

Musiknote Wir haben nach einem Namen gesucht, der auch zu unserer Musik und unseren Texten passt. Konzeptalben wie diese entstehen nicht mit einer Wandergitarre am Lagerfeuer, sondern eher am Flipchart. Trotzdem beinhaltet es sehr viele emotionale Komponenten und Aspekte. Wenn man genauer hinschaut, haben wir diese beiden Komponenten hier vereint. Die Gedanken stehen für das Menschliche, das Emotionale. Die Fabrik für die Technik und die Komplexität der Musik. So entstand der Name  Thoughts Factory. Manch muttersprachlicher Engländer oder Amerikaner wird sich am „s“ hinter Thought stören, da dies nicht 100%ig grammatikalisch korrekt ist. Thoughts sagt man im Englischen in Zusammenhang mit Factory so nicht wie der Deutsche es intuitiv tun würde, nämlich durch das Anhängen des „s“ einen Plural herzustellen. Im Falle von „Factory Thoughts“ wäre es grammatikalisch zwar richtig, klang aber in unseren Ohren genauso komisch wie „Thought Factory“. Da wir eine deutsche Band sind, wird man uns dies aber nachsehen und hinter unseren Kompositionen anstellen – vielleicht macht uns dieser kleine Umstand ähnlich sympathisch wie dies ein Akzent tun würde, mit dem wir leider nicht dienen können. : )

Musiknote Letztendlich hat so ein kleiner Schönheitsfehler im Namen jedoch auch marketingtechnische Vorteile. Gib zum Beispiel mal „Thought Factory“ und „Thoughts Factory“ bei Google ein und schau dir die Unterschiede in den Ergebnissen an. Allein das spricht schon für sich. : ) Auf der anderen Seite liefert man damit immer einen kleinen Grund, eine kontroverse Diskussion zu entfachen und so im Gespräch zu bleiben. Auch Interviewfragen lassen sich so recht ausführlich beantworten, wie dieses Beispiel zeigt. : )




Ankh-grau-mm Kannst Du unseren Lesern bitte euer Line-Up vorstellen und jeden von euch kurz mit zwei-drei Worten charakterisieren?

Musiknote Sven Schornstein – Keyboards – Produzent - talentiert und fokussiert
      Marcus Becker – Vocals – Management - engagiert und tatkräftig
      Markus Wittmann – Gitarre – Buchhaltung - zuverlässig und zielstrebig
      Bernd Schönegge – Bass – Logistik - pünktlich und ausdauernd
      Chris Maldener – Drums – Probenmanagement - fleißig und großzügig




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Ankh-grau-mm Am 14.02.14 wurde euer Debüt-Album  Lost  veröffentlicht. Glückwunsch zu diesem sehr beeindruckenden Musikerlebnis. Wie lange habt ihr insgesamt an der CD gearbeitet?

Musiknote Sven und ich begannen wie erwähnt im Jahr 2008. Bis Anfang 2012 hatten wir dann jedoch den Anspruch (und mittlerweile auch die Musiker, die diesem Anspruch genügten, gefunden),  Lost  auch live auf die Bühne zu bringen. Mitte/Ende 2013 war das Album dann komplett eingespielt und wir konnten uns auf die erste Tour vorbereiten, die im März begann. Insgesamt also circa 5 Jahre…




Ankh-grau-mm Wie fielen die Reaktionen auf  Lost  aus? Seid ihr zufrieden mit dem Feedback, das von der Presse und den Fans bei euch landete?

Musiknote Die Reaktionen haben - gelinde gesagt - all unsere Erwartungen übertroffen. Die Reviews – auch international – waren wirklich überdurchschnittlich gut, vor allem, da dies unser Debut-Album ist und wir ja sozusagen ein „unknown underdog“ sind.




Ankh-grau-mm Wie darf man sich den Songwriting-Prozess in der Gedankenfabrik vorstellen - geht ihr das alle gemeinsam an oder sind einzelne Mitglieder speziell nur für den Text und/oder die Musik zuständig?

Musiknote Im Falle unseres ersten Albums  Lost  kann man ganz klar sagen, dass Sven der alleinige Vorreiter in Sachen musikalisches Songwriting war, die Texte fielen primär in mein Ressort – jedoch haben wir auch hier stets eng zusammen gearbeitet. Natürlich haben Chris, Markus und Bernd ihr Know-How in die bestehenden Songstrukturen einfließen lassen und so natürlich zum großen Erfolg von  Lost  beigetragen. Inwieweit sich diese Herangehensweise in unserem nächsten Album behaupten wird, werden wir dann im nächsten Interview nach dessen Veröffentlichung verraten.



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Ankh-grau-mm Lost  ist ein Konzept-Album und die Geschichte keine leichte Kost. Sie hat Tiefgang und berührt sehr. Woher kamen die Inspirationen dazu? Wie schwer fällt es Dir, solch emotionalen Stoff einzusingen – musst Du dabei in einer gewissen Stimmung sein?

Musiknote
 Die Inspiration zur Story lieferte ich mir selbst, da es inhaltlich hauptsächlich um mich und mein Befinden, meine Gefühle, innere Unruhe und Fragen geht, die ich mir nach dem Selbstmord meines älteren Bruders stellte. Das finale Einsingen im Studio unterliegt meinen viel zu hohen technischen Ansprüchen an den Gesang und fiel mir deshalb emotional nicht schwer, das ist dann eigentlich nur noch ein reiner Arbeitsprozess.

Musiknote Welche Emotionen sich beim Zuhörer regen sollen, wenn er bestimmte Passagen aus den Songs hört, ist praktisch eine Wissenschaft für sich, die natürlich schon im Songwriting einen hohen Anteil an Aufmerksamkeit von mir fordert. Beispielsweise sind die Vokale und das Vibrato ausschlaggebend für unterschiedliche Regungen und Emotionen, die ausgelöst werden und nicht immer nur der textliche Inhalt.

Musiknote Ich müsste also beim Einsingen selbst eigentlich nicht mehr in einer gewissen Stimmung sein, um das zu transportieren, was ich beabsichtige. Trotzdem fühle ich beim Singen natürlich den Inhalt des Gesungenen nach; in jeder Zeile, im Studio wie auch auf der Bühne. Ein weiterer Trick, um den optimal passenden Stimmklang zu einer Textzeile zu erzeugen, ist die „intentionale Einatmung“, aber das ist jetzt vielleicht auch schon ein wenig viel aus dem Nähkästchen geplaudert. Der Rest bleibt mein Betriebsgeheimnis.




Ankh-grau-mm Sehe ich es richtig, dass die Texte für euch eine Art Herzenssache sind und niemals was nach dem Motto „Hauptsache, es reimt sich hinten“ in Frage käme?

Musiknote Wahrscheinlich hast du dich mit den Texten auseinander gesetzt, um diese wirklich passende Aussage treffen zu können. Ja, das siehst du sehr richtig, wobei das Eine das Andere nicht ausschließen muss. Dies durfte ich selbst innerhalb eines langen Prozesses mit Unterstützung von Rob Hoare erfahren, der nicht nur meine Texte korrigierte, sondern mir immer wieder auf’s Neue Wege und Mittel zur Verfügung stellte, eigenhändig eloquentere und schlüssigere Textpassagen zu entwickeln, die sich dennoch reimen. Dies steht und fällt allerdings mit der Bereitwilligkeit, Zeit zu investieren, immer wieder von Neuem zu beginnen, auch wenn etwas schon fast perfekt scheint, niemals aufzugeben, offen für neue Ansätze zu sein und sich selbst und seine Resultate immer wieder in Frage zu stellen und zwar solange, bis alles passt und nicht etwa bis irgendeine zeitliche oder finanzielle Deadline erreicht ist.




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Ankh-grau-mm Eure Songs haben englische Lyrics. Könntest Du Dir vorstellen, auf einem folgenden Album mal komplett in deutscher Sprache zu singen?

Musiknote Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Könnte sehr interessant werden... - deshalb will ich es nicht ausschließen. Es ist und bleibt zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. : )




Ankh-grau-mm Ihr seid bei dem amerikanischen Label Melodic Revolution Records unter Vertrag. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Musiknote Auf dem ProgPower Europe Festival 2013 in Baarlo konnten wir aufgrund der Kontakte von Bernd eine Pre-Listening-Session im Kastel de Berckt organisieren. Ca. 60 Prog-Begeisterte fanden sich dort samstags früh zu einer festivaluntypischen Uhrzeit (10.00) ein, um das Album exklusiv und in voller Länge vor VÖ anzuhören. Unter den Anwesenden befanden sich auch einige Moderatoren diverser Internet-Radio-Stationen, die wiederum ihren befreundeten Kollegen berichteten und da der Inhaber des Labels, Nick Katona, auch eine solche Sendung moderiert, lernten wir einander kennen. Da wir in den USA auch noch keinen Vertriebspartner hatten, bot sich der Deal also an. Unsere Vertriebspartner in Europa blieben jedoch davon unberührt RecordJet und New Distribution Music (nun Membran).




Ankh-grau-mm Was waren für Dich persönlich die wichtigsten Erfahrungen und Eindrücke auf dem Weg von den ersten Ideen bis zur fertigen CD?

Musiknote Neben den wirklich wichtigen Erfahrung im Song- und Lyric-Writing, die ich dank Rob machen konnte, lernt man, wenn man genügend Zeit im Studio zur Verfügung hat, mit jedem einzelnen „Take“ dazu. Die richtige Gesangstechnik und die Intonation sind die eine Sache, die andere ist die Fähigkeit sich selbst zu reflektieren, kritisch zu beäugen, positiv auf konstruktive Kritik anderer zu reagieren, offen für Neues zu bleiben und so aus jeder einzelnen Aufnahme zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Ich habe bei den Aufnahmen, die ich zu Hause sowie im Studio gemacht habe, wirklich täglich sehr viel dazugelernt, obwohl ich bereits auf eine umfangreiche Ausbildung, Live- und Studioerfahrung zurückblicken konnte. Ich kann nur betonen, dass man wirklich NIE auslernt.




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Ankh-grau-mm Wie sieht es mit einem Clip oder einem Lyric-Video zu einem der Songs aus, ist da was in der Mache?

Musiknote Ja, wir arbeiten gerade an einem Clip für unseren Song  No Way Out.




Ankh-grau-mm Ihr wart gerade auf einer kurzen Tour mit Subsignal. Wie war's? Lief alles rund, gab's nette Erlebnisse bzw. auch mal kleine Missgeschicke, wart ihr mit den Reaktionen des Publikums zufrieden?

Musiknote Jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht in einen kompletten Tour-Bericht abschweife, denn da gäbe es natürlich einiges zu berichten. Unser wichtigstes Ziel der Tour war es, Spielroutine mit der Band zu entwickeln – und das haben wir geschafft. Natürlich konnten wir im Proberaum das Album mit verbundenen Augen spielen, aber auf der Bühne ist das ja immer nochmal eine ganz andere Welt. Natürlich verkloppt man sich da auch mal, gerade in so komplizierten Stücken, die im Prog ja üblich sind. Die Kunst besteht dann darin zu lernen, den Song trotzdem noch über die Bühne zu bringen und zu Ende zu spielen ohne rauszufliegen oder abzubrechen. Natürlich haben wir uns auch mal verzockt, aber das hat bestimmt niemand bemerkt. Insofern: Mission accomplished. Die Jungs von  Subsignal  waren auch gut drauf. Wir konnten uns sogar den Tourbus problemlos teilen und kamen alle hervorragend miteinander aus!

Musiknote Das Publikum war jeden Abend super. Wir können zufrieden auf ausgedehnte Applauswellen und wirklich überdurchschnittliche Mengen an verkauften CDs und Tour-Shirts zurückblicken.




Ankh-grau-mm Stehen auch Konzerte in anderen Ländern auf eurer Planungsliste?

Musiknote Auf der Planungsliste ja, auf der Bestätigungsliste noch nicht.




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Ankh-grau-mm Der Comedian Bülent Ceylan hat eure Musik als Einlass- und Pausenmusik für seine laufende „Haardrock“ Tour auserkoren, was sicher eine besondere Ehre ist und einen Brocken Werbung bedeutet. Es ist geplant, dass ihr bei seiner DVD-Aufzeichung als Warm-Up Band spielt und auch nach Wacken sollt ihr Bülent als Live-Band begleiten, richtig? Bei diesen Auftritten hat's ein kleines bisserl mehr an Zuschauern – kannst Du das Gefühl beschreiben als diese Infos bei Dir landeten? Sicher war die Bude zu klein, aber stellt sich da zusätzlich ein wenig Muffensausen ein? ;-)

Musiknote Herzklopfen haben wir da natürlich schon bekommen. Solche Infos bekommt man ja nicht alle Tage. Von Muffensausen kann man in diesem Zusammenhang allerdings nicht sprechen. Wir sind ja alle schon relativ erfahrene Musiker und haben auch schon mit anderen Bands vor entsprechend größerem Publikum gespielt, aber aufgeregt vor Freude ist man natürlich schon und etwas Lampenfieber haben wir sicherlich auch!




Ankh-grau-mm In welchem Alter hat die Musik Dich „eingefangen“, welche Bands und Sänger haben Dich seitdem am Stärksten beeinflusst?

Musiknote Ich persönlich bekam meine erste  Dream Theater  Kassette als ich 20 Jahre alt war, die ging irgendwann gar nicht mehr aus dem Walkman raus, weil sie sich schon festgespielt hatte (ich hatte schon einen mit Auto-Reverse). Die haben mich also absolut angefixt und blieben auch für lange Zeit mein Favorit. Weiteren Einfluss auf mich hatten Musiker wie Arjen Lucassen, Devin Townshend, Michael Kiske, Michael Eriksen und Tommy Karevik.




Ankh-grau-mm Wenn Du Dir einen Duett-Partner für einen zukünftigen Song aussuchen dürftet – männlich oder weiblich, quer durch den ganzen musikalischen Stilschubladen-Wald - auf wen würde Deine Wahl fallen?

Musiknote Floor Jansen




Ankh-grau-mm Möchtest Du diesem Interview noch etwas hinzufügen?

Musiknote Wir freuen uns auf’s nächste Album, an dem wir bereits arbeiten, auch wenn dies noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Schließlich soll es  Lost  in keinster Weise nachstehen! Ich hoffe, wir sehen uns bald auf einem Konzert und bedanke mich für dein Interesse und das Interview!




Ankh-grau-mm Vielen Dank für Deine Zeit. Wir wünschen euch alles Gute und ganz viel Erfolg mit dem Album!!!

 

 

Fotos ©2014 by Thoughts Factory

 

 

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