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Konzertbericht

Manimal

Special Guest von:
Bloodbound

MS Connexion Complex - Mannheim

26.03.2019
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MS Connexion Complex - Mannheim

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AFM Records
 

Unser Konzert-Special

Setlist

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Dies, Das & Jenes
 

Eine schwedische Metal-Dreifaltigkeit geht auf Tour... und lässt unser Bundesland links liegen. Was machen vier saarländische Musikfreaks? Sie sichten Mannheim als naheliegendste Location, planen eine Pfälzerin mit ein, legen eine ausgeklügelte Einsammelstrategie von A über B und C fest und landen letztendlich zu fünft auf dem Parkplatz des MS Connexion Complexes. Ein spezielles Dankeschön geht daher an unsere Fahrer Roland, Dirk und Stefan! Wen treffen wir vor Ort als Erstes? Ein Pärchen aus Saarbrücken. Saarlänner senn halt iwwerall! ;-)


Es war meine Premiere im MS Connexion Complex und ich mochte den Laden sofort: Eine alte, nicht zu große Fabrikhalle mit den typischen großen schweren Plastikzungen vorm Eingang, hohen Räumen, einer sehr langen Theke und der gewissen Atmosphäre. Zum Abkühlen und Rauchen gelangte man über eine Treppe in den Außenbereich, der im Sommer sicher zu längeren Aufenthalten anregt als an diesem kühlen Märzabend. Ich mag die stylischen modernen Klubs und Hallen ja nicht sonderlich, da sie oft steril und kalt auf mich wirken. Je oller die Location, je doller kann ich die Musik fühlen und genießen.





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Vor Showbeginn stand noch ein Interview an, dazu später mehr im  Dynazty  Bericht. Tanja, Stefan und Roland überbrückten die Zeit bis zum Einlass in einem nahegelegenen Lokal. Wir konnten nach der Fragerunde in der Halle bleiben, begutachteten ganz in Ruhe die Angebote des Merchandise-Standes und lernten Hanns-Albert kennen. Er war der Busfahrer der Bands, schreibt aber auch Kochbücher und wohnte mal im Saarland. Diese Kombi ergab natürlich eine nette und interessante Unterhaltung. Zudem organisierte uns Hanns Albert Kaffee, wofür ich ihm auf ewig dankbar sein werde.


Die Bühne hat eine gute Breite und geht nicht zu sehr in die Tiefe. Die toll gestalteten Backups der Bands  bekamen mittig baulich bedingt ein zusätzliches Motiv hinzugefügt: Einen schicken Eisenpfeiler. Jede Menge Scheinwerfer und Strahler ließen auf eine interessante Lightshow hoffen. Da die Bildberichterstattung an diesem Abend auch bei mir lag, war ich heilfroh, dass es eine Fotopit gab.





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Der Einlass begann, unsere Reisegruppe war wieder vereint und die Saarländer bevölkerten über die Hälfte der ersten Reihe. Zudem landete – Stefan sei Dank - der nächste Kaffee bei mir und sorgte für einen halbwegs ausgeglichenen Koffeinpegel. Es wird mir für immer ein Rätsel bleiben, warum so viele Musiktempel jede Menge alkoholische Marken führen, aber keinen Sinn im Aufstellen einer Kaffeemaschine sehen...


Von der Befüllung her hätten schon noch so einige Zuschauer im MS Connexion Complex Platz gefunden, aber für diese Uhrzeit unter der Woche schaute das gar nicht schlecht aus. Es kamen ständig Leute nach, also hieß es abzuwarten, wie voll es werden würde. Die Wartezeit hielt sich in Grenzen, das Licht ging aus und es war Stagetime für>

 



Manimal
 

Nebel kroch aus den Ecken, das Intro startete, vier dunkel gewandete Musiker erschienen auf der Bühne... Ihre Augen waren großflächig mit schwarzer Farbe umrandet und Samuel Nyman hatte dank seiner speziellen Kontaktlinsen keine „Smokey Eyes“ sondern „Spooky Eyes“. Ich steh auf so ein bisschen Brimborium, aber dann muss auch die Musik zünden können. Das schafften  Manimal  bei mir mit ihrem 2015 erschienenen Album  Trapped In The Shadows  <Review>, ebenso wie mit dem Nachfolger  Purgatorio  in 2018.






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Ich war einerseits neugierig auf die Live-Qualitäten von Sänger Samuel Nyman, Gitarrist Henrik Stenroos, Bassist Kenny Boufadene sowie Drummer André Holmqvist und andererseits gespannt auf die Setlist, da Special Guests ja keine allzu lange Spielzeit zur Verfügung steht. Die drei Bands dieses Abends hatten es wirklich gut aufgeteilt  –  Manimal  konnten vierzig Minuten lang beweisen, was sie drauf haben. Ihre Songs liefern generell gute Lauflängen und letztendlich passten acht davon in diesen Zeitrahmen rein.


Als Opener stand  Black Plague  aus ihrer letzten CD auf dem Plan und brachte mit seinem mitreißenden Groove sowie dem Ohrwurm-Riff gleich ordentlich Schwung in die Bude. In der Fotopit war einiges los und ich versuchte, mich zusammenzureißen, da rhythmische Bewegung beim Fotografieren dem Endergebnis nicht förderlich ist. Ist eh immer sehr schwer für mich und wenn dann meine absolute Lieblingsnummer  The Dark  an zweiter Position der Setlist gespielt wird... ich hätte mal kurz in den Kameragurt beißen können.





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Ich gestehe, dass mich die Stimme von Samuel Nyman total faszinieren kann. Seine Tonleiterakrobatik in die Höhen packt mich besonders, nur sind das Einsingen im Studio und Live-Auftritte zwei Paar Schuhe. Samuel überzeugte mich an diesem Abend voll und ganz. Er hat's so was von drauf, klang fantastisch und lieferte die hohen Passagen in allen Varianten auf den Punkt ab.  The Dark  war der allererste Song, den ich je von  Manimal  hörte und darin geht es auch einige Stufen nach oben. Diese Nummer in einer absolut grandiosen Live-Version erleben zu dürfen, verpasste mir Gänsehaut und war mein erstes Highlight des Abends.


Es folgten die Titeltracks ihrer bislang erschienenen drei Alben  Trapped In The Shadows,   Purgatorio  und  The Darkest Room.  Letzteres ist ihr Erstlingswerk, kam 2009 auf den Markt und war nicht mit weiteren Songs in der Setlist vertreten. Die drei freilaufenden Manimals bewegten sich viel und stellten sich immer wieder auf Kisten, in denen Scheinwerfer verbaut waren. So konnten auch weiter hinten stehende Zuschauer sie gut sehen. Samuel spielte Luftgitarre und zog Grimassen, die oftmals seine Augen betonten. Zudem erledigte er nebenbei noch die Jobs als Ansager und Animateur. Bei Bassist Kenny Boufadene konnte man einige Tattoos auf den Armen begutachten und bei allen dreien hingen Ketten an den Hosen, die beim Rumstoben im Rhythmus mitschwangen. Pyro und Co. brauchen diese Jungs nicht, sie selbst brennen durch ihr Können zur Genüge und so lenkte auch nichts von der Musik ab.





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In den Endspurt ging es mit drei Tracks aus der CD  Trapped In The Shadows.  Geflasht hat mich  Psychopomp,  das mit seinem ruhigeren Beginn, den krachenden Strophen, dem gut mitzugröhlenden Refrain, den treibenden Drums und einem heißen Gitarrensolo höllisch gut abging.  Manimalized  jagte mit Vollgas los, im Refrain muss Samuel sehr hoch hinaus und erreichte diese Stufe problemlos. Die Gitarrenparts beeindruckten, das Publikum ging mit, die Temperatur im Raum schien um einiges gestiegen zu sein...


Zum Finale gab es  Irresistible  auf die Ohren und wer den Videoclip kennt, ahnte, was kommt. Samuel Nyman tapste in einer Zwangsjacke auf die Bühne. Es war wie ein Déjà-vu, denn vor kurzem sang ein Grieche in der Saarbrücker Garage ebenfalls in schicker weißer Verschlusssache... An diesem Abend wirkte es dank dem Licht, den Kontaktlinsen und der Mimik von Samuel anders, tiefer, beängstigender. Er rockte den Song, wurschtelte sich dann aus der Jacke raus - irre Showeinlage zu einer fesselnden Nummer. :-)






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Die vier Herren harmonieren verdammt gut mit einander, was kein Wunder ist, die Band gründete sich ja bereits 2001. Meiner Meinung nach spielen sie die Nummern auf der Bühne einen Tacken härter, was mir sehr liegt. Bassist Kenny Boufadene und Drummer André Holmqvist hämmerten munter drauflos – starker Einsatz, holla die Waldfee! Gitarrist Henrik Stenroos ließ seine magischen Finger über die Saiten sausen, entlockte ihnen brillante Soli und heiße Riffs. Ihm aus der Nähe zuzuschauen, war mir ein Fest! Die kleine feine Lightshow tunkte die Bühne in schöne Farbkombinationen und zauberte eine angenehme Atmosphäre rund um die Songs. Flackerndes Licht und Scheinwerfer, die mir dank meiner geringen Größe direkt in die Augen strahlen, bin ich zwar gewohnt, kann beides jedoch nicht ab. Bei diesem Auftritt war's erträglich, später sollte sich das ändern...


An einer Stelle musste ich loslachen: Eine Haarsträhne von Henrik Stenroos hatte sich im Gitarrenhals verfangen. Bewegte er die Gitarre, hob die verklemmte Strähne jede Menge Haare an dieser Kopfseite in einem seltsamen Winkel mit an. Das sah aus wie bei der Augsburger Puppenkiste... ;-)





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Während des Gigs füllte sich die Location mehr und mehr. Ich war ehrlich gesagt von den Reaktionen des Publikums ein bisschen enttäuscht. Viele rockten mit ab, benutzten ihre Hände ohne Smartphone, einfach nur zum Mitklatschen, Sänger Samuel Nyman animierte immer wieder intensiv. Nur leider flaute die Stimmung mehr als einmal ab, ohne dass der gespielte Song einen Anlass dazu gab. Die vier Manimals knieten sich voll rein, der Sound kam bei ihnen fehlerfrei und sauber rüber, sie legten eine großartige Leistung hin. Der Support von heute kann der Headliner von morgen sein  –  Manimal  haben das Zeug dazu!


Erster Wermutstropfen: Meine persönliche Nr. 2  Man-Made Devil  fehlte in der Setlist, hätte ich liebend gerne in der Live-Version gehört. Von  Manimal  möchte ich mir auf jeden Fall mal eine längere Show ansehen können. Zweiter Wermutstropfen: Meine Kamera ist ein altes Mädchen und der Blitz verweigerte an dem Abend einfach mal den Einsatz. So war es mir leider nicht mehr möglich,  Manimal  nach ihrem Gig am Merchandise-Stand abzulichten. Sie nahmen sich viel Zeit, gaben Autogramme, machten Fotos mit den Fans, unterhielten sich – eine sehr freundliche nette sympathische Truppe!


Die Umbauten begannen, die zweite Band im Ablaufplan hieß>

Dynazty

(folgt bald)

 

Bericht & Fotos ©2019 by Marion Ney

 

 

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