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Konzertbericht

Doro

Halloween Rock Fest 2010

La Vida - Tilburg

30.10.10
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Halloween Rock Fest Homepage
La Vida - Tilburg/NL


Bands:
Monsters Of Pop @ MySpace
AnsoticcA Homepage
AnsoticcA @ MySpace
Hellowie?
Doro Homepage
Doro @ MySpace
 

Unser Konzert-Special/Our Concert-Special

 

 

Unser rockiges Tilburg-Weekend hatte freitags mit einem sehr genialen Therion-Gig optimal begonnen. Bei Interesse hier unsere komplette Berichterstattung über dieses Konzert.


Samstags wollten wir ins La Vida zum Halloween Rock Fest. Doro war der Headliner, zudem gab´s drei weitere Bands vorne weg. Das klang doch sehr vielversprechend. Und wir hatten einen weiteren Grund, uns auf den Abend zu freuen. Unser deutsch-holländisches SR-Doppel durfte ein Interview mit dem deutsch-holländischen Duo der Doro-Band machen> mit Doro selbst und ihrem Gitarristen Bas Maas.


Nach dem Aufwachen stellten wir beide fest, dass es uns alles andere als gut ging. Ich war mir absolut nicht sicher, ob ich überhaupt abends dabei sein könnte. Ich fühlte mich als wenn die Dampflok Rusty samt Kollegen über mich drüber gerollt wäre... kurzer Blick nach links... und sie hatten nicht gebremst! Krank Einsatz zu schieben kennt man ja aus dem Job zur Genüge. Konzerte sind Abteilung Spaß und da in den Seilen hängend aufzuschlagen, das nervt. Mein Kreislauf segelte munter durch die Gegend, er war halt nur nicht da, wo er sein sollte. Frühstück, ein kurzer Spaziergang im Regen, jede Menge Kaffee in einem kleinen Café, romantisch draußen unter Sonnenschirmen und Heizstrahlern mit schöner Aussicht auf die Kirche… Kam alles prima, nur in gesundheitlicher Hinsicht half nichts davon so wirklich. Also Planänderung: die ersten beiden Bands auslassen, erst zur dritten Gruppe und unserem Interviewtermin ausrücken... und hoffen, dass Plan B aufgeht...


Mit notgedrungen freiwilliger Verspätung und einem Taxi starteten wir gegen 22 Uhr unseren Plan B – auf zum Halloween Rock Fest. Die Location hatte etwas Besonderes und gefiel mir sehr gut. Das La Vida ist ein altes Filmtheater/Kino - noch viel vom Original vorhanden, nun aber „zweckentfremdet“ eingesetzt. Ebenerdig geht’s rein, dort waren die Kasse und die Merchandise-Tische angesiedelt. Treppe hoch, ab in den Saal, wow - klasse! Rechts die Bar und auch hier musste man zuerst Geld gegen Chips tauschen, sonst gab´s nichts. Links und rechts führen Treppen hoch auf die Galerien, eine davon ist die Raucherzone. An der Decke ein großer und zwei kleine Lüster sowie eine Disco-Kugel und da es die Halloween-Nacht war, hingen im unteren Bereich zusätzlich zwei riesige Plastik-Kürbisse. In Treppen geht’s abwärts, mittig hat´s Stufen, mit kleinen Lämpchen beleuchtet, damit man im Dunkeln den Weg findet. Unten erreicht man eine gerade Fläche, den Innenraum vor der Bühne. Diese ist zirka hüfthoch, umrandet von zwei langen roten Vorhängen. Auch im La Vida gab es keine Abgrenzung, keine Fotopit oder ähnliches.


Dicke voll war es nicht, was mich doch etwas überraschte. Der Laden ist ja so riesig nicht, aber vielleicht waren viele auf Partys im Einsatz oder kamen etwas später? Einige Besucher hatten sich in Halloween-Kostüme gestürzt. Vampire, Zombies, Hexen usw. waren unterwegs und ich fragte mich, wie man es bei der Wärme im Raum unter so viel Make-Up bzw. Gummimasken aushält. Auf der Bühne wurde gerade für Hellowie? umgebaut, eine Helloween-Coverband aus den Niederlanden. Von ihnen bekamen wir zuerst mal gar nichts mit, denn unser Interview stand an. Es ging hinunter in den Keller, dort befanden sich die Backstage-Räume und in einem davon trafen sich zwei deutsche Rock-Ladys und zwei holländische Langmähner zum Plausch ;-) Das Ergebnis findet ihr in unserer Abteilung SarkoTalk. Ich war wirklich begeistert, wie nett, sympathisch und herzlich Doro ist und das gilt auch für Bas. Es war locker, witzig, cool, ein sehr angenehmes Interview. Kein leerer Schmu - ich schreibe auch ehrlich, wenn es bei Interviews/Konzerten aus meiner Sicht etwas zu bemängeln gibt. Aus Rücksicht auf eventuelle spätere Nachteile etwas verschweigen oder schön-schreiben ist bei mir generell nicht drin. Wenn die Wahrheit Nachteile bringt, nehme ich das in Kauf.


Nach dem Interview bekamen wir noch den Schluss von Hellowie? mit. Die Truppe war echt klasse drauf, gab Vollgas. Sehr gute Musiker, zwei Sänger – es wurde heftig gerockt. Unterhaltung gab´s auch auf anderer Ebene. Ein großer Kürbis aus Plastik wurde ins Publikum geworfen und alle durften sich sportlich betätigen bzw. ihren Spieltrieb austoben. Die Band verabschiedete sich und der Umbau begann…


Doro sollten um 0.00 Uhr zur Geisterstunde loslegen, aber der Start verzögerte sich. Die Fläche vor der Bühne füllte sich nun mehr und mehr, es wurde aber nie zu eng. Auf den Treppen hatte es noch genug freie Plätzchen – gut zu wissen, da die Hitze mir immer mehr zusetzte. Hans steckte vorne im Getümmel, um zu fotografieren. Mein „Job“ ist da schon besser, ich konnte mich etwas weiter hinten positionieren und somit alle Action auf der Bühne beobachten. Wieder einmal ein großer Vorteil bei meiner geringen Größe – weiter vorne hätte ich nur das Kreuz bzw. die Mähnen meiner Vordermänner sehen können. Es herrschte eine erwartungsvolle Stimmung und so langsam wurden alle hibbelig.


Um 0.20 Uhr erlosch das Licht, ein kurzes Intro, dann stürmte eine sehr gut gelaunte Band die Bühne und  Earthshacker Rock  donnerte aus den riesigen Boxen. Das Publikum begrüßte die fünf sehr lautstark und ging vom ersten Ton voll mit ab. Jeder Song wurde bejubelt und mitgesungen. Doro machte ihre Ansagen zweisprachig und ich gestehe gerne, dass sie mich jedes Mal sehr beeindruckt. Mit ihrer Stimme, mit ihrer Bühnenpower, aber auch mit ihrer Art, ihren Fans aus dem Herzen heraus zu danken. Bei einigen Musikern kommt das eher wie ein aufgesagter Standard daher. Dieses Gefühl hatte ich bei Doro noch nie - es ist ein angenehmes Feeling, zur Doro-Family dazuzugehören.


Für mich ist es immer wieder aufs Neue faszinierend zu sehen, wie eng Doro mit ihrer Band und ihren Fans verbunden ist. Und so war es auch in dieser Nacht. Geschenke wurden hochgereicht wie z.B. eine schwarze Rose, Nick lieh sich mal kurz den “Pieckser” eines Teufels aus, Doro lobte die Halloween Outfits der Leute. Die Fans durften bei bei einigen Songs sehr aktiv mitwirken und ins Mikro singen. Es wurden Späßchen untereinander und mit dem Publikum gemacht. Eine verdammt gute Stimmung herrschte im La Vida, auf der Bühne und vor der Bühne – die Chemie passte optimal.


Von der Setlist her gab es keine Überraschungen, aber das muss es auch nicht. Die Songs sind bestens zusammengestellt und ich kam wieder voll auf meine Kosten. Und das in jeder Hinsicht. Die Band lieferte eine erstklassige Leistung an ihren Instrumenten, alle powerten voll rein und der Sound kam sehr gut rüber. Dazu eine Lightshow, die die Songs in ein passendes Farbenspiel tauchte und nie nervig wurde. Und Bühnennebel war im Einsatz, dieser aber auch in erträglichen Mengen. Die ganz großen technischen Show-Effekte braucht diese Band nicht. Was sie selbst an Action zeigen, reicht vollkommen aus. Doro gesanglich in Hochform, ständig unterwegs und am Headbangen – ein Powerpaket pur! Bas sprang und tigerte über die Bühne, haute sich die Gitarre auf den Kopf, legte ein kurzes Kämpfchen mit Luca hin, Doro und Bas ließen ihre langen Mähnen rotieren. Nick bearbeitete seinen Bass und seine Haare flogen wild im Rhythmus. Johnny glänzte mit seinem Schlagzeug-Solo und zeigte auch, dass eine Art Jongleur-Gen in ihm steckt als er seinen Drumstick sehr hoch in die Luft warf, um ihn elegant und zielsicher wieder aufzufangen. Luca wechselte wie immer hin-und her – mal bearbeitete er die Saiten seiner Gitarre, mal die Tasten des Keyboards. Alle gingen ab wie Schmitz Katze, es war mehr als deutlich zu sehen, wie sehr diese Band ihre Bühneneinsätze genießt.


Eine Überraschung der besonderen Art gab es, denn der Band-Holländer bekam Besuch von einem Landsmann und das nicht nur Backstage zum Plaudern. Bas´ Freund Sander Gommans, mit dem er bei der Band After Forever gespielt hatte, kam als Special Guest beim Song  Haunted Heart  auf die Bühne. Dieser riesige Kerl mit den langen Haaren an der Gitarre, es war ein Hochgenuss – für die Ohren und die Augen! Bas und Sander hatten bei diesem Einsatz enormen Spaß, das sah man beiden an.


Bei der Bandvorstellung bekam jeder Musiker samt ihrer Chefin die mehr als verdiente Anerkennung für eine grandios gute Leistung in Form von tosendem Applaus. Einen Lacher gab es auch noch, denn Doro erklärte, warum der inzwischen oberkörperfreie Johnny halbnackt spielen müsse> die Klamotten waren im Gepäck, dass ihnen am Tag vorher verschütt gegangen war. So kann man ein eigentlich etwas ärgerliches Ereignis locker und witzig hinnehmen...


Highlights zu benennen fällt wie immer schwer. Da insgesamt drei Gitarristen zum Einsatz kamen, habe ich die Arbeit dieser Saiten-Hexer als ein besonderes Plus notiert. Die Atmosphäre und Stimmung in dieser nicht so großen Location hatte etwas... Magisches für mich. Natürlich zähle ich auch das Interview dazu, dass für mich das spezielle Sahnehäubchen des Tages war. Meine Top 5 aus der Setlist>  The Night Of The Warlok  - passte in der Halloween-Nacht so ideal mit dem Gewitter und der tiefen teuflischen Stimme im Intro. Für immer  – mein absoluter Fave mit dem totalen Gänsehauteffekt. Haunted Heart  – weil die beiden Holländer on Stage den Song zu etwas sehr Besonderem bei diesem Konzert machten. All We Are  - da ging´s so was von heftig ab, genial! Egypt (The Chains Are On)  - Doro brachte dieses Dio-Cover mit so viel Emotionen rüber, da schüttelte es mich einfach durch.


Zwei Sachen, die mir bei diesem Konzerteinsatz überhaupt nicht schmeckten - eins davon im wahrsten Sinne des Wortes: ich hab noch nie eine Cola bestellt und eine so undefinierbare hellbraune geschmacklose Brühe bekommen. Und Punkt zwei: es ist echt traurig, dass manche Leutchen sich mit-was-auch-immer in die Bubblegum-Welt beamen und ihr Gelalle und Herumgeschwanke dann auch noch ach-so-cool finden. Dabei sind sie einfach nur peinlich und machen sich zum Affen. Einige dieser possierlichen Tierchen werden durch ihre Anrempeleien und teilweise aggressives Verhalten gefährlich für andere Konzertbesucher. Ich mag´s absolut nicht...


Leider ging mir irgendwann dann doch die Puste aus und die letzten drei Songs hörte ich mir von draußen in etwas kühlerer Luft an. Die ersten beiden Bands Monsters Of Pop und AnsoticcA verpasst, die letzten Doro-Songs nur gehört – sehr ärgerlich. Aber Hauptsache, auf den Beinen geblieben... Mein SR-Holländer organisierte ein Taxi und ich war heilfroh als wir im Zimmer landeten. Die acht Stunden Zugfahrt am nächsten Tag haben mir den Rest gegeben. Ich hoffe, dass ich bei allen zukünftigen Konzerteinsätzen fit und munter abrocken kann...


Mein Fazit nach diesem Doppel-Einsatz in den Niederlanden: Schönes Land mit sehr freundlichen Menschen.Von der Musik und den Locations her ein erstklassiges Erlebnis. Der Trip hat sich gelohnt, jederzeit gerne wieder!

 

 

Report by Marion Ney
 

 

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