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Der Ohrwurm

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Das Phänomen namens Ohrwurm hat sicher jeder schon mal erlebt. Die Infektion erfolgt schmerzlos, unbewusst, hinterhältig... Es beginnt ganz harmlos: man hört ein Lied und fängt sich dabei - zunächst meist unbemerkt – den Ohrwurm ein. Der kleine Kerl krabbelt durch den Gehörgang Richtung Unterbewusstsein. Dort angekommen richtet er sich häuslich ein. Der Parasit startet nun seine „Arbeit“ und beeinflusst seinen Wirt. Diesem schwirrt das Lied durch den Kopf, er beginnt unkontrolliert, ständig, überall zu singen oder zu summen.


Man unterscheidet zwei Arten des Infekts.


Die fiese Variante verankert ein Lied, das man oft gehört hat, vielleicht zu oft... und eigentlich mag man es gar nicht. Trotzdem hat man es ständig im Kopf und erschreckt sich, wenn man sich selbst beim fröhlichen Trällern erwischt. Noch schlimmer bis hin zu peinlich wird es, wenn andere Menschen mit leicht schräg gelegtem Kopf fragend gucken. Nach dem Motto: ist das dein Ernst, was bitte singst du da??


Dazu ein Beispiel aus eigener Erfahrung: ich wohne direkt gegenüber dem Rathaus und an der Fastnacht steht dort ein Festzelt. Ich werde – ob ich nun will oder nicht - stundenlang mit gewisser Musik beschallt. Nach 10x oder mehr erwische ich mich dann, dass ich mit DJ Ötzi  Hey Baby  gröhle oder verkünde  da simma dabei, dat is priiihima, Viva Colonia. Ist wohl reine Verzweiflung oder Notwehr oder was weiß ich... Und genau dann schlägt der Ohrwurm gnadenlos zu, ich tappe tagelang rum und trällere diese Songs - obwohl ich wirklich nicht auf die Musik stehe!


Und dann hätten wir noch die nette Variante. Hier fasziniert ein Lied, nimmt einen gefangen, hat etwas besonderes, entspricht dem Musikgeschmack. Und weil es auf Anhieb richtig genial gut ist, kommt der Ohrwurm als eine Art Erinnerungsstütze zum Einsatz. Hat man Glück, kriegt man Interpret und/oder Songtitel mit. Hat man Pech, muss man das noch erkunden, was nicht immer so ganz einfach ist.


Auch hierzu ein Beispiel: ich gab mich einem Anfall von Aufräumwut hin und hatte nebenbei das Radio laufen. Ein Song kam und nach ein paar Takten legte ich eine Pause ein, weil ich genau zuhören musste. Der Text war klasse, die Musik kam verdammt gut. Lied zu Ende, keine Abmoderation, Stimme kannte ich nicht – Mist! Den ganzen Tag lang summte ich die Melodie> Ohrwurmalarm!!! Ich hatte Dusel, fand „meinen“ Song übers Internet - Google sei Dank - via Eingabe einer Textzeile. Die hatte ich mir gut gemerkt, weil sie so treffend war>  I´m not a perfect person, there´s many things I wish I didn´t do... Die Band heißt Hoobastank, der Titel  The Reason  und er verfolgte mich dann gnadenlos. Ich musste lachen, denn das war so unnormal: Radio angeschaltet, innerhalb von fünf Minuten lief er. VIVA oder MTV geguckt: entweder lief der Clip gerade oder er war als nächster dran. Ich hab mich dann ergeben, den Song aufgenommen und ihn freiwillig in Dauerrotation laufen lassen. Solche Ohrwürmer liebe ich geradezu!!


Bei beiden Varianten entsteht eine Art Sucht, der Drang in einen Plattenladen zu gehen nimmt irgendwann überhand. Bei der fiesen Form schafft man es, dem Drang zu wiederstehen. Anders sieht es bei der netten Form aus, hier endet die Infektion sehr oft mit dem Kauf einer gewissen CD. Meine Leidenschaft für viele Bands/Sänger fing oftmals so an und von daher wehre ich mich niemals nie gegen die nette Variante dieser Infektion!!!


 

Report by Marion Ney

 

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