Timo Tolkki´s Avalon
Angels Of The Apocalypse
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Tracklist:
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01. Song For Eden
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0:46
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02. Jerusalem Is Falling
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5:19
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03. Design The Century
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4:25
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04. Rise Of The 4th Reich
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4:43
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05. Stargate Atlantis
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3:51
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06. The Paradise Lost
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4:16
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07. You’ll Bleed Forever
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5:44
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08. Neon Sirens
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4:42
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09. High Above Of Me
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5:20
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10. Angels Of The Apocalypse
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9:07
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Release: 16.05.2014
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11. Garden Of Eden
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2:10
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Label: Frontiers Records
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Format:
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Digipak
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Vinyl LP Ltd. Gatefold schwarz
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Vinyl LP Ltd. Gatefold blau
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Am 16.05.2014 veröffentlichte Frontiers Records mit Angels Of The Apocalypse das zweite Album von Timo Tolkki's Avalon. Die elf Tracks erzählen eine Story, die im Jahr 2020 spielt und sich um vier Engel, die Elemente, die Menschheit und die Apokalypse dreht, um es mal kurz und knapp zusammenzufassen. Geschrieben und produziert wurde das Ganze wieder von Timo Tolkki, der auch an der Gitarre, dem Bass und an den Keyboards aktiv war.
Ich war erstaunt, jetzt schon den zweiten Teil dieser Avalon Metal-Oper im Release-Plan zu finden. Vor fast genau einem Jahr erschien das Debüt-Album The Land Of New Hope und so flott der nächste Streich? Ich freute mich riesig, denn den Erstling liebe ich heiß und innig, der landete sogar auf Platz 2 in meinen Jahrespolls 2013. In der Auflistung der an Angels Of The Apocalypse Beteiligten las ich fast nur neue Namen. Bei den Musikern holte sich Timo Tolkki zwei ehemalige Stratovarius-Kameraden der Anfangsjahre ins Boot: Keyboarder Antti Ikonen und Drummer Tuomo Lassila. Da diesem Konzeptalbum eine neue Geschichte zugrunde liegt und andere Figuren stimmlich zu besetzen waren, mussten auch andere SängerInnen ran. In der Übersicht las sich die Auswahl bestens, wie ihr hier sehen könnt.
Vom Debüt Line-Up sind außer dem Mastermind selbst nur noch zwei Mitglieder übrig geblieben: Sängerin Elize Ryd und Nicholas Jeudy, der wieder für die Orchestration zuständig war. Im Vorfeld hatte ich gelesen, dass Sound und Musik bei dieser Scheibe verändert werden sollten, hin zu mehr Symphonic Metal sowie in eine dunklere und härtere Richtung aufgrund der apokalyptischen Szenarien. Zu diesen Aussagen passte die Vorab-Auskopplung Design The Century (gesungen von der neuen Nightwish-Stimme Floor Jansen) schon mal nicht, denn Song samt Videoclip sind eher massentauglich angelegt.
Neugierde und Vorfreude... bis endlich der Download-Link kam... Das Cover fiel mir natürlich zuerst ins Auge, wieder zauberhaft gestaltet von Stanis W. Decker. Dann startete ich den ersten Hördurchgang... und es hatte leider flott ein Ende mit „zauberhaft“. Beim sehr kurzen Opener Song For Eden war ich erstaunt, dass der Text komplett ohne Musik gesungen wird, schon ne coole Idee. Das Album fing mit purem Gesang an und endet rein instrumental mit Garden Of Eden. Ich bin ganz ehrlich: bei einigen der Songs dazwischen wurde mein Gesicht immer länger und Enttäuschung machte sich breit. Meine Laune passte auf den Punkt zu apokalyptischen Szenarien. Dieses Album schafft es nicht, mich durchgehend zu packen und zu berühren. Der Sound klingt nicht optimal, sondern unrund - da passt für mich so einiges nicht richtig zusammen...
Design The Century und The Paradise Lost sind mir stellenweise zu dünn instrumentiert und bringen zu viele poppige Einflüsse mit sich. Bei Angels Of The Apocalypse gehen in den Bombast-Teilen in dem ganzen Drumherum die Stimmen verloren. Dazu kommt, dass viele der Nummern Choreinsätze bieten, die ich im Gehörgang als nicht angenehm empfinde bzw. schlucken sie die Leadstimmen zu sehr. Ein weiteres gutes Beispiel für meine Irritation ist auch die Ballade You’ll Bleed Forever. Eine Minute lang ein toller Song, ab dann scheppern die Drums seltsam, so dass ich ständig vom Gesang abgelenkt werde. Sollte das ein gewollter technischer Effekt sein, kann zumindest ich nichts damit anfangen.
Natürlich hat die CD auch Positives zu bieten, nur musste ich, dank meiner Enttäuschung, in diesem Review mit den für mich negativen Punkten beginnen. Pluspunkte sind auf jeden Fall die SängerInnen, die ihre Rollen gut ausfüllen und vollen Einsatz bringen. Wie bei einem Spitzengitarristen nicht anders zu erwarten, bekommt man von Timo Tolkki an den Saiten einiges geliefert, vor allem an Soli. Abwechslung ist keine Mangelware, die Tracks bieten unterschiedliche „Strickmuster“ und variieren im Tempo. Ich steh auf die härteren Nummern, aber auch meine romantische Ader wird bestens bedient. Und nen Lacher gab's für mich obendrauf: bei Stargate Atlantis passierte es mir, dass ich munter einen anderen Text losträllerte, weil mir die Musik so verdammt bekannt vorkam - hier ließ die Stratovarius-Vergangenheit dann doch arg grüßen, was aber schöne Erinnerungen weckte und somit ok war. ;-)
Anspieltipps:
High Above Of Me – wunderschöne Ballade, Caterina Nix, Elize Ryd und Simone Simons verzaubern und berühren mit ihrem Gesang, mehrheitlich nur von Klavier und dezenten Orchesterklängen begleitet.
Jerusalem Is Falling – schnellere Nummer mit energischen Drums und Gitarrenriffs, von Fabio Lione bestens gerockt.
Neon Sirens – cooler Groove, gesungen von Zachary Stevens, klasse Gitarrenparts.
Angels Of The Apocalypse wird es nicht wie sein Vorgänger in meine CD-Sammlung schaffen. Da klingt für mich leider einiges irgendwie nach „zuviel gewollt und schief gelaufen“. Die Highlights habe ich aber noch gut im Ohr, daher gebe ich diesem Album>
Bewertung:
4 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 31.05.2014
Foto> ©2014 by Frontiers Records
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