La-Ventura
White Crow
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Tracklist:
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01. Falling Down
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3:49
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02. Human Vanity
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3:53
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03. Close To You
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3:41
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04. Song For An Idiot
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4:13
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05. White Crow
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3:57
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06. Drowning
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5:07
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07. Time And Time Again
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4:01
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08. Neverending Story
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3:53
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09. The Only One
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3:41
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10. Watch Me Go
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4:05
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Release: 14.02.2014
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Label: Valkyrie Rising
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Bonustracks Digipak:
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11. Memoria
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Format: Special Edition Digipak
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12. Close To You (Radio Edit)
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La-Ventura ist eine niederländische „female fronted“ Band - wenn man diese Info liest, könnte man fast schon automatisch auf einen gewissen Musikstil schließen. In diesem Fall liegt man mit dem Gedanken an Symphonic Metal oder ähnlichem allerdings falsch. Ich hab scheinbar ein eigenes Sortiersystem – unter „Metal“ lege ich La-Ventura nämlich nicht ab. Sie spielen knackig-frechen harten Rock - mal mit Alternative, mal mit etwas Gothic-Einfluss - und präsentieren auf ihrem zweiten Album White Crow zehn Tracks, die mit Produzent Didier Chesneau aufgenommen wurden.
Diese CD erschien 2013 zuerst nur in den BeNeLux-Ländern als Independent Release. Die Reaktionen auf das Werk fielen sehr positiv aus und brachten der Band das verdiente Interesse der Musikfans, der Presse sowie der Labels. Es dauerte etwas, aber nun endlich kommen auch weitere Teile Europas in den Genuss dieses Werkes. In Deutschland war es dank dem Label Valkyrie Rising am 14.02.2014 soweit und White Crow wurde als Special Edition Digipack mit zwei Bonustracks angereicht.
La-Ventura sind keine Frischlinge - gegründet wurde die Band bereits 2007 und konnte mit ihrer ersten Single Trefoil sofort hoch punkten. Ihr Debüt-Album A New Beginning veröffentlichten sie 2008, die EP Breaking The Silence folgte 2010. Drei Jahre lang arbeiteten sie intensiv am Nachschub und ihr Einsatz hat sich gelohnt. Die Songs wurden „old skool“ aufgenommen, was dem Sound den besonderen Kick verpasst. La-Ventura haben das „klassische“ Line-Up mit Gitarre, Bass und Schlagzeug. Die drei Herren rocken bärenstark drauf los.
Gitarrist Sasha Kondic kann mit seinen Riffs und Soli überzeugen, von letzteren gibt es mir allerdings zu wenige bzw. könnten die vorhandenen gerne länger sein. Besonders begeistert mich, wie die Rhythmusabteilung – Bassist Mike Saffrie und Drummer Renzo van Poecke - losbrettert und die Songs nach vorne treibt. Die Vierte im Bunde ist eine Powerfrau: Carla van Huizen hat Schmackes in der Stimme, ein angenehmes Timbre und ein gutes Händchen bei den Texten. Ich steh auf ihre Performance am Mikro! Keine Ausflüge in himmlische Tonleiter-Höhen, kein männliches Gegrunze, kein fulminanter Chorgesang, kein Riesenorchester. Ein paar Effekte werden eingesetzt, ein kleines bisschen Klavier, Focus auf die drei Instrumente und eine klasse Sängerin... und ab dafür!
Das musikalische Endergebnis ist kein Einheitsbrei, sondern ein melodischer, dynamisch-spritziger Rock-Cocktail. Während z.B. bei Watch Me Go eher die Post abgeht, besticht Drowning durch seine düstere, leicht mystische Atmosphäre. Die Instrumente donnern oftmals in einem schnellen, abgehackten Groove los, das aber kombiniert mit anderen Elementen innerhalb der Nummern, was das Ganze sehr interessant macht. Die Songs schlängeln sich bestens ins Gehör und lassen nicht mehr los. Meine drei Anspieltipps sowie Human Vanity und Neverending Story sind wahre Ohrwürmer, jedenfalls für meine Lauschlappen. Jede Nummer hat einen heißen Rhythmus und zwingt den Bewegungsapparat zum Mitzappeln. Das gilt insbesondere für Neverending Story und White Crow. La-Ventura erfinden die Musik nicht neu, was ja auch etwas schwierig wäre... Sie drücken jedoch jedem Track ihren eigenen Stempel auf, bieten Abwechslung im Tempo und beim Härtegrad.
Wunschlos glücklich bin ich mit White Crow nicht. Weiter oben hab ich mich ja schon zu den Gitarrenparts ausgelassen. Dazu kommt, dass das Album für mich gerne noch ein-zwei Songs mehr drauf haben dürfte. Und wie so oft: ich hätte mir auch von dieser Band eine Ballade gewünscht, diese ruhig-emotionale Variante fehlt mir. Das sind auf meiner persönlichen Skala aber eher nur Kleinigkeiten, denn begeistern konnten sie mich auf jeden Fall.
Anspieltipps:
Drowning – langsameres Tempo, der Rhythmus der Drums hypnotisiert. Der Gesang fasziniert mich und zieht mich komplett in den Bann dieser Nummer. Hammer!
Song For An Idiot – geht ordentlich ab, klasse gesungen, besonders den Refrain bekomme ich nicht mehr aus dem Kopf. Und zudem: wem von uns kommen nicht spontan Menschen in den Sinn, denen man diesen Song widmen möchte? ;-)
Time And Time Again – mittleres Tempo, harte Drums, starke Gitarre plus tollen stimmlichen Spielereien.
Das Album White Crow lässt die Boxen wummern, liefert das gewisse Etwas und hat mich schon sehr überzeugt. Dafür gibt’s von mir>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 15.02.2014
Foto: ©2013 by La-Ventura
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