Kissin´ Dynamite
Generation Goodbye
|
Tracklist:
|
|
01. Generation Goodbye
|
4:18
|
02. Hashtag Your Life
|
4:02
|
03. If Clocks Were Running Backwards
|
4:27
|
04. Somebody To Hate
|
3:39
|
05. She Came She Saw
|
4:18
|
06. Highlight Zone
|
3:55
|
07. Masterpiece
|
4:14
|
08. Flying Colours
|
4:50
|
09. Under Friendly Fire
|
3:52
|
|
10. Larger Than Life
|
4:00
|
Release: 08.07.2016
|
11. Utopia
|
6:11
|
|
|
|
Label: AFM Records
|
|
|
|
|
|
Format:
|
Bonustracks ltd. Digipak:
|
Jewelcase-CD
|
12. Living In The Fastlane
|
Ltd. Digipak (CD + DVD)
|
13. Only The Good Die Young (Acoustic)
|
Ltd. Boxset (Inhalt)
|
14. Ticket To Paradise (live)
|
|
|
15. I Will Be King (live)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Links:
|
Bonus-DVD ltd. Digipak:
|
|
Kissin´ Dynamite Homepage
|
01. Tour Documentary
|
|
Kissin´ Dynamite @ Facebook
|
02. Ticket To Paradise (Live-Clip)
|
|
Kissin’ Dynamite @ Twitter
|
03. I Will Be King (Live-Clip)
|
|
Kissin’ Dynamite @ Instagram
|
04. I Will Be King (Video-Clip)
|
|
Kissin’ Dynamite @ YouTube
|
05. Six Feet Under (Video-Clip)
|
|
|
06. Money, Sex And Power (Video-Clip)
|
|
07. DNA (Video-Clip)
|
|
|
08. Fireflies (Lyric-Video)
|
|
|
09. Hashtag Your Life (Video-Clip)
|
|
|
Line-Up:
|
|
Hannes Braun
|
Gesang
|
Jim Müller
|
Gitarre
|
Ande Braun
|
Gitarre
|
Steffen Haile
|
Bass
|
Andreas Schnitzer
|
Drums
|
|
AFM Records brachte am 08.07.2016 das fünfte Studioalbum von Kissin' Dynamite auf den Markt. Es trägt den Titel Generation Goodbye und ist in mehreren Varianten zu haben. Die normale Version enthält elf Songs und die lagen mir auch zum Reviewen vor. Das Digipak hat mal gleich vier Bonustracks sowie eine DVD mit einer Doku, Musikvideos und Live-Clips an Bord. Zusätzlich gab es noch ein auf 500 Stück limitiertes Box-Set, das neben dem Digipak noch ein bisschen Schnickischnacki in Form eines Bluetooth Lautsprechers, eines Lanyards mit der Nachbildung eines Tourpasses, drei Plektren, einer signierten Autogrammkarte und eines Zertifikats enthält.
Kissin' Dynamite – das sind nach wie vor Sänger Hannes Braun, die Gitarristen Ande Braun und Jim Müller, Bassist Steffen Haile sowie Drummer Andreas Schnitzer. Sie spielen in der Urbesetzung, aber beim Drumherum änderte sich so einiges, denn die Jungs haben inzwischen vieles selbst in die Hand genommen. Dazu zählen auch die Aufgaben eines Produzenten und die übernahm Sänger Hannes Braun. Er war in dieser Hinsicht der Chef im Ring bzw. am Mischpult und konnte so die Soundvorstellungen der Band auf den Punkt umsetzen.
Ich gebe ehrlich zu: Mit ihrem letzten Werk Megalomania, das 2014 erschien, kam ich überhaupt nicht klar. Die Scheibe enttäuschte mich mehrheitlich und es blieb kaum was hängen. Als der VÖ-Termin für Generation Goodbye auftauchte, kam mir umgehend der Gedanke: hoffentlich reißen mich die neuen Nummer wieder mit, hoffentlich muss ich nicht Kissin' Dynamite goodbye sagen. Musik soll Gefühle auslösen, mich auf irgendeiner Ebene packen und begeistern. Ich möchte beim Zuhören gefesselt werden, nur dann haben die Musiker ganze Arbeit geleistet. Ich war sehr gespannt, was die Tracks von Generation Goodbye bei mir bewirken würden...
Eine erste Kostprobe reichte man mit Hashtag Your Life samt dazugehörigem Clip an. Holla, ein Leckerbissen - gibt ordentlich Gas, scharfer Rhythmus. Text und Video-Storyline nehmen sich ein Übel der heutigen Zeit zur Brust, das mich generell total abnervt, vor allem halt auch in Konzerten. Wenn ich mir am oberen Ende eines gereckten Armes die derzeit angesagten Smartphones statt klatschender Hände anschauen muss, zweifel ich an der Menschheit. Es überraschte mich total, dass sich eine Band mit so jungem Line-Up dieses Themas in dieser Form annimmt – Respekt! Und wer weiß... vielleicht bewegt Hashtag Your Life ja auch einige Leute dazu, über ihre seltsame Handy/Internetabhängigkeit nachzudenken und sich wieder vermehrt dem realen Leben zuzuwenden... ;.-)
Der Titeltrack im mittleren Tempo ist mit seinen krachenden Drums und dem „Hey“-Mitgröhlfaktor ein idealer Album-Opener. Ich steh besonders auf die Strophen und das klasse Gitarrensolo. Mit Highlight Zone heizen die Jungs auf Stufe Vollgas ein. Die schnellste Nummer der CD bietet jede Menge Gitarrenaction und ein schickes Tempobreak. Das flotte Larger Than Life wird von den Drums angeschoben und der eingängige Refrain dockt sofort im Gehörgang an. She Came She Saw groovt gewaltig, der Rhythmus kassiert mich ein, die scharfen Riffs und ein längeres Gitarrensolo punkten hoch und dann gibt's noch diesen einen Satz, der gaaaanz tief im Keller der Tonleiter gesungen wird. Somebody To Hate hat einen recht ordentlichen Speed, wobei sie es in den Strophen etwas ruhiger angehen lassen, dafür aber das animierende „HeyHey“ dahintersetzen. Der Refrain ist Power pur und an seinem Ende geht’s zur Abwechslung mal Richtung hohem Ende der Tonleiter.
Das musikalische Ping-Pong-Spiel von Kissin' Dynamite und Beyond The Black wechselt in die nächste Runde. Nachdem Jennifer Haben und ihre Mitstreiter auf ihrem letzten Album Lost In Forever den Kissin' Dynamite Song Against The World vom 2008er Debüt Steel Of Swabia coverten, steht jetzt wieder ein Duett an. Es trägt den Titel Masterpiece und darf wortwörtlich als ein solches angesehen werden. Langsamere und sehr intensive Nummer, in deren Strophen sich Bass und Drums Sonderpunkte verdienen Die Gitarren liefern Highlights mit ihren Soloaktivitäten und in gesanglicher Hinsicht wird gefühlvoll großes Tennis geboten, vor allem gegen Ende, wenn die beiden Stimmbandakrobaten Gas geben und miteinander/umeinander singen.
Mein Problemkind ist Under Friendly Fire. Die Nummer geht ab, hat Power, einen geilen Rhythmus, klasse Strophen, der Aufbau bringt's... wenn nur der Refrain nicht wäre. Der pickt mir mit seiner Wortwiederholungsarie und dem chorgebrüllten „Fire“ arg ins Hirn, geht leider gar nicht...
Mein Fazit: Kissin' Dynamite präsentieren sich auf dieser CD in den Texten und ihrem Werkeln erwachsener, reifer, mit mehr Tiefe, auf einem neuen Level... Das steht ihnen verdammt gut! Während die Songs auf Megalomania für mich nichts Halbes und nichts Ganzes waren, werde ich von den hiesigen Tracks eingefangen und höre fasziniert zu. Federführend beim Songwriting waren mehrheitlich Andreas Schnitzer und Hannes Braun, aber letztendlich macht nur ein perfektes Team-Work eine runde Sache draus. Das ist den fünf Schwaben gelungen! Etwas geplättet hat mich die gesangliche Leistung von Hannes Braun, der auf diesem Werk sein Stimmband-Potential komplett ausschöpft und seine Talente beim Tonleiter-Jumping richtig schön raus haut.
Anspieltipps:
Flying Colours – jagt schnelleren Fußes und ohrwurmverdächtig aus den Boxen. Refrain mit Hymnen-Charakter, bestens zum Mitgröhlen geeignet. Heißer Groove, starker Bass und die Gitarren in Hochform.
If Clocks Were Running Backwards – berührt und bringt dicke Gänsehaut. Langsamere ruhige Nummer mit textlichem Tiefgang, die mit jeder Sekunde stärker wird. Der Gesang ein Träumchen, die zweistimmigen Passagen top, dezente orchestrale Klänge, ein Gitarrensolo und dieser Videoclip runden den Hochgenuss ab.
Utopia – ist eine knapp über sechs Minuten lange Delikatesse, die sanft beginnt, dann Fahrt aufnimmt, das Tempo mehrfach wechselt. Bombastisches Teil, mit orchestralem Sound und Chorgesang veredelt, tollem Gitarreneinsatz, insbesondere das Solo im Doppel-Pack find ich genial.
Generation Goodbye kann mich wieder überzeugen, bietet Abwechslung, einen guten Härtegrad, aber auch emotionale Momente. Dafür gibt’s von mir>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 01.05.2017
Foto> ©2016 by Kissin’ Dynamite
|