Jorn
Traveller
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Tracklist:
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01. Overload
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5:20
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02. Cancer Demon
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4:27
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03. Traveller
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5:37
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04. Window Maker
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4:25
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05. Make Your Engine Scream
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4:11
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06. Legend Man
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4:00
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07. Carry The Black
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6:08
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08. Rev On
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4:43
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09. Monsoon
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4:19
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10. The Man Who Was King
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5:52
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Release: 14.06.2013
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Label: Frontiers Records
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Format: Jewelcase-CD
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Line-Up:
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Links:
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Jorn Lande
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Gesang
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Jorn Homepage
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Jimmy Iversen
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Gitarre
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Jorn @ Facebook
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Trond Holter
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Gitarre
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Bernt Jansen
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Bass
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Willy Bendiksen
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Drums
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Jorn verdienen sich ein Fleißkärtchen. Im Januar kam mit Symphonic eine Auswahl älterer Songs im neuen Gewand sprich mit Orchesterbegleitung auf den Markt und nun folgt das achte Studioalbum mit krachneuen Nummern. Es ist auch das erste Werk in der aktuellen Bandbesetzung, trägt den Titel Traveller und erschien am 14.06.2013 via Frontiers Records. Geschrieben und produziert wurden die zehn Tracks vom Team Jorn Lande & Trond Holter, gemixt von Tommy Hansen in den Jailhouse Studios/Dänemark.
Jorn Lande ist für mich – und sicher auch für viele von euch - einer der besten Sänger im Bereich Rock & Metal. Steht frisches Liedgut von Jorn auf der CD-Veröffentlichungsliste, ist das Erscheinungsdatum für mich ein Feiertag :-) Auf Traveller war ich sehr gespannt, denn das Band Line-Up hatte es ja im letzten Jahr ganz schön durchgeschüttelt. Zuerst kehrte Gitarrist Jimmy Iversen zurück, dann wurden die Stellen des zweiten Gitarristen und des Bassisten „frei“, die letztendlich von den Wig Wam Norwegern Trond Holter (Gitarre) und Bernt Jansen (Bass) im Herbst 2012 ausgefüllt wurden. Neben dem Chef blieb von der alten Truppe nur noch Drummer Willy Bendiksen übrig. Wie würde sich das gesamte Musiker-wechsel-dich auf den Inhalt der CD auswirken? Ich glaubte zwar nicht daran, dass sich der Wig Wam Glamrock Style beim gemeinsamen Songwriting von Jorn und Trond eingeschlichen hatte, aber welchen Weg die beiden Herren zusammen gegangen waren, würde erst das Album zeigen...
Als Erstes kam mir der Titeltrack zu Ohren, da für Traveller ein Video veröffentlicht wurde. Ich war begeistert, das Ding geht ab, hat Schmackes, rockt nach bester Jorn Manier – das ließ die Vorfreude noch ein Stück wachsen. Übrigens wieder ein sehr gelungener Clip aus dem Hause Jorn. Die Band spielt in einem antik eingerichteten Raum und fertig! Nur musste ich mal wieder feststellen, wie fixiert ich doch auf Gesichter sein kann – zuerst war es arg irritierend, weil da „Fremde“ mit agierten. Nach mehrfachem Anschauen des Videos hab ich mich inzwischen an die Neuen gewöhnt :-)
Dann kam der ersehnte Review-Download. Ich freute mich auf einen musikalischen Rock-Hochgenuss, auf die Stimme vom Herrn Lande, heiße Gitarren, ansprechende Texte und auf das besondere Gänsehautfeeling bei Jorn Balladen. Ich sag's gleich: meine Erwartungen wurden nicht alle erfüllt...
Der Opener Overload legt gewaltig los, ein idealer Einstieg in den Feinschmecker-Trip durch dieses Werk, das wirklich einiges zu bieten hat. Es ist unverkennbar Jorn, aber der Sound hat sich schon etwas verändert, ist auf Traveller für mein Empfinden härter und rauer ausgefallen. Es gibt auch kleine Überraschungsmomente, die ich so vielleicht nicht erwartet hätte, wie den Anfang von Window Maker oder dieser spooky anmutende schwingende Fiepton in den Strophen von Carry Me Black. Alles schon fast ein bisschen experimentell anmutend, aber geil gemacht :-)
Die Musiker muss ich durch die Bank loben. Klar, mein Herz hängt besonders an den Gitarren und die begeistern mich auf ganzer Linie, viele Soli sind schlichtweg zum Dahinschmelzen. Mein Favorit ist das bluesig-angehauchte Solo in Monsoon. Aber auch Bassist und Drummer machen einen exzellenten Job. Sie hauen den Rhythmus souverän heraus, setzen zudem besondere Akzente, stechen für mich bei einigen Songs hervor, wie z.B. die Drums bei Window Maker sowie der Bass bei Traveller. Jorn Landes Stimme kommt wie immer intensiv, kraftvoll, berührend und ausdrucksstark – alles andere hätte mich auch gewundert. Jorn ist ein Ausnahmesänger und spielt sein Können in bester Manier aus. Superleistung am Mikro! Oft hat's diese zweistimmigen Parts, die finde ich extrem heiß.
Für alle Tracks gilt: sie reißen mit, haben eine besondere Power, sind im Aufbau interessant bis überraschend und abwechslungsreich, hart aber melodisch - genau wie ich es mag. Einige Songs wie Traveller und Legend Man springen sofort ins Ohr, andere wie Monsoon oder Carry The Black schleichen eher hinein, krallen sich aber um so intensiver fest. Die Texte geben etwas her, für mich zumindest. Einiges ist mir vertraut, einiges regt zum Nachdenken an. Arg schlucken musste ich bei Cancer Demon, der Song geht sehr unter die Haut...
Die ersten neun Tracks haben alle ein gewisses Tempo drin und ich freute mich ja immer noch wie ein Schnitzel auf eine Ballade - die Nr. 10 musste es sein. The Man Who Was King ist eine weitere Hommage an Ronnie James Dio und startet wirklich als Ballade, mit Akustikgitarre, sanft, emotional – ich schwelgte in Gefühlen und Gänsehaut... Das aber nur knapp über eine Minute, denn dann nimmt der Song beträchtlich Fahrt auf... und ich guckte bedröppelt. Eine tolle Nummer, da gibt es nichts zu meckern, aber halt keine Ballade und da dies der letzte Track war, konnte auch keine mehr kommen. Das hat mich schon sehr enttäuscht, denn: Jorn Balladen klingen einfach gigantisch. Natürlich muss ich auch noch etwas über den CD-Mengeninhalt maulen: zehn Songs sind – auch wenn sie gute Laufzeiten bieten – schon ein bisschen wenig.
Anspieltipps:
Window Maker – beginnt total abgedreht, klasse Rhythmus, die Instrumente punkten alle voll. Jorns Stimme setzt das Krönchen drauf. Eine Hammer-Nummer, die ich nicht mehr aus dem Kopf kriege.
Monsoon – der Aufbau dieses Tracks hat´s in sich, ich steh total auf den Groove. Die Gitarren superstark, mittendrin hat´s nen Tempowechsel hin zu einem blues-triefenden Gitarren-Solo.
Overload – startet verhalten, mit hartem Bass, dann wird vom Feinsten abgerockt. Genial klingen die zweistimmigen Passagen. Daumen hoch für den Bass und die Gitarren.
Traveller rockt gewaltig, bringt die Bude zum Wackeln und meine alten Gräten in Schwingung. Wie oben erwähnt, vermisse ich allerdings schmerzlichst eine Ballade. Von daher gebe ich diesem Album>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 14.06.2013
Foto> ©2013 by Frontiers Records
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