Illuminata
Where Stories Unfold
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Tracklist:
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01. A Story Unfolds
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1:46
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02. Eternity Of Today
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4:56
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03. Violets Compass
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5:22
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04. Arbitrary Asylum
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6:34
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05. White Heart
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4:47
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06. Phoenix
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6:12
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07. The Brass Ring
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10:02
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08. Entwined
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4:15
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09. Danse Macabre
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4:58
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10. The Phantom Rickshaw
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3:36
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Release: 23.01.2015
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11. The World Constructor
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9:46
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Label: Eigenproduktion
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Format: Jewelcase-CD
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Illuminata veröffentlichten am 23.01.2015 ihr neues eigenproduziertes Werk Where Stories Unfold. Es liefert uns elf Songs, die von den Bandmitgliedern geschrieben und von Jan Vacik in den Münchner Dreamsound Studios gemischt und gemastered wurden.
Ich war sehr neugierig auf das, was mich auf der CD erwartete. Ich gebe zu, ich kannte die 2006 gegründete Band aus Österreich und ihre vorherigen Releases – die EP A Frame Of Beauty sowie die Alben From The Chalice Of Dreams und A World So Cold - bislang nicht. Auch die Bezeichnung für ihren Musikstil, nämlich Cinematic Metal, war mir neu und unbekannt. Laut Pressetext steht dieser Begriff für die Kombi Metal und Filmscore – was in meinem Hirn diverse mögliche Szenarien auslöste...
Ein Blick auf die Mitwirkenden verstärkte diese Gedanken. Das Line-Up von Illuminata besteht aus Sängerin Katarzyna Nieniewska, Keyboarderin Sabrina Supan, Gitarrist Lukas Knoebl, Bassist Christoph Vide und Drummer Thomas Kern. Begleitet werden sie vom 60köpfigen Tschechischen Filmorchester, deren Parts in den Prager Fernsehstudios aufgenommen wurden. Gesanglich kamen zudem Mitglieder verschiedener Klassik- und Musical-Chöre zum Einsatz und Mario Plank (ex Visions Of Atlantis) ist bei einigen Songs der Duettpartner von Katarzyna.
Track Nr. 1 A Story Unfolds ist ein kurzes, rein instrumentales Intro. Es zeigt aber gleich schon mal eindrucksvoll, wofür das „Cinematic“ steht, nämlich den bombastischen, epischen Sound im Stil eines Film-Soundtracks. Die satten 62 Minuten Laufzeit des Albums entwickelten sich für mich zu einem Hörvergnügen der besonderen Art. Sie überraschten mich und setzten mein Kopfkino optimal in Gang, denn die Musiker malen mit den Noten Bilder. Die Songs sind kleine Kunstwerke, sehr komplex, mit tollem Aufbau und Liebe zum Detail, großartigen Melodien und ansprechenden Texten. Intensives Lauschen tut Not, um die einfallsreichen Kompositionen in voller Pracht genießen zu können. Tiefe Emotionen und Melancholie, aber auch eine gewisse Heiterkeit, verspielte Sequenzen sowie eine dezente Härte wurden ideenreich und fantasievoll zusammengeklöppelt, dargeboten mit viel Leidenschaft und großem Können an den diversen Instrumenten. Dieser Einfallsreichtum beim Songwriting fesselt ohne Ende.
Ich hab oft das Problem, dass mich Orchester und Chöre zu sehr erschlagen. Das ist hier absolut nicht der Fall. Das Ganze hat eine gewisse Leichtigkeit und verbindet sich hervorragend mit den rockigen Elementen. Dabei bleibt die wunderschöne Stimme von Katarzyna Nieniewska im Vordergrund und geht nicht in einer Wand aus Musik und Chorgesang verloren. Sie verzaubert mich total, ist wandlungsfähig und extrem gefühlvoll, berührend und fesselnd. Mario Plank überzeugt mich ebenso voll und ganz. Dieses Album liefert ganz ganz viele Gänsehautmomente!
Auch das CD-Outfit und die beiden bisherigen Videoclips lassen eine außergewöhnlich kreative Ader nicht vermissen. Cover und Artwork entstanden in der Ideenschmiede des spanischen Künstlers Mario Nevado, der eine auf den Punkt zum Inhalt des Werkes passende Illustration entwarf. Zwei Songs könnt ihr euch in sehenswert gestalteten Clips bei YouTube anhören: das Lyric-Video zu Phoenix und ein gezeichnetes abgedrehtes Video zu Arbitrary Asylum.
Anspieltipps auszuwählen fällt schwer, da auf Where Stories Unfold ab Track Nr. 2 jede Nummer in Frage käme, denn jede fasziniert und hat ihre speziellen Momente. Während zum Beispiel Eternity Of Today mit seinem Gitarrensolo, den kraftvollen Drums und dem Bläsereinsatz im Mittelteil Extrapunkte einfährt, setzen bei The World Constructor die Flöte und das Klavier besondere kleine Highlights. Dieser Song ist ebenso wie The Brass Ring mit einer enormen Lauflänge von knapp zehn Minuten unterwegs - wahre Brummer, die sich immer wieder verändern. Die folgenden drei Nummern haben es mir extrem angetan...
Anspieltipps:
Entwined – ist für mich Gänsehaut pur. Langsam, sanft, emotional - Katarzyna Nieniewska und Mario Plank berühren mich zutiefst und verbrezeln mir nasse Augen.
Danse Macabre – macht seinem Titel alle Ehre: abgedreht, schräg, heiter, witzig. Heißer Rhythmus, tolle Wechsel, etwas Cabaret-Feeling. Sonderpunkte für die kurzen Geigenparts und Katarzynas abwechslungsreiche Gesangsstile.
Arbitrary Asylum – schnelle coole Nummer mit einem unerwartet ruhigen Abschluss. Hier sind wieder beide Sänger am Mikro aktiv. Die Geige und die krachenden Drums liefern die kleinen Schokobrösel auf dem Sahnehäubchen.
2015 wird in Sachen Musik scheinbar ein sehr gutes Jahr. Illuminata haben mich überrascht, begeistert und einkassiert ;-) Sie spielen einen sehr eigenen Stil, dem ich mich nicht entziehen kann und will. Die CD Where Stories Unfold landete umgehend auf meiner Jahrespoll-Liste und daher gibt es>
Bewertung:
7 von 7 Ankhs
plus Skarabäus
Marion Ney / Sarkophag Rocks 24.01.2015
Foto> ©2014 by Sebastian Patter
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