Edgedown
Statues Fall
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Tracklist:
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01. Intro
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0:50
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02. Statues Fall
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4:45
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03. In A Dream
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4:20
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04. Rising
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4:59
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05. Shot In The Dark
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4:53
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06. Wasting Time
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6:02
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07. Live Together Or Die Alone
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5:42
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08. No One's Prey
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3:59
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09. Fate
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5:32
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10. Flames
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5:28
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Release: 25.04.2014
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Label: Massacre Records
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Format: Jewelcase-CD
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Massacre Records veröffentlichte am 25.04.2014 das Debüt-Album Statues Fall von Edgedown. Zehn Tracks gibt’s auf die Ohren, die in den Dreamsound Studios/München von Jan Vacik, Daniel Rehbein und Dejan Djukovic aufgenommen, gemixt und gemastert wurden. Ihr Musikstil wird mit „Modern Heavy Metal“ umschrieben, was laut Pressetext bedeutet, dass die Bandmitglieder durch Genregrößen geprägt wurden, sich aber ebenso modernen Einflüssen nicht verschließen. Wohl typisch für's Zeitalter der endlos vielen Musikschubladen – früher musste man die Stilbezeichungen nicht erst noch groß erklären... ;-)
Edgedown wurde im März 2008 von Andreas Meixner, Mathias Gaßner und Michael Zebhauser im oberbayrischen Freilassing gegründet. Bei den ersten Auftritten coverten sie ausschließlich Liedgut anderer Bands. Ab 2009 wurde der Schwerpunkt auf selbstgeschriebene Songs verlegt und sie begannen auch mit den Aufnahmen für ihr erstes Demo. 2010 waren die drei Tracks im Kasten und kamen sehr gut an. Im gleichen Jahr stieß Bassist Stefan Rehrl zur Truppe, fehlte nur noch ein Drummer, den sie im Januar 2011 mit Peter Ramspott fanden. Line-Up komplett, somit konnten Edgedown durchstarten. Sie sammelten Live-Erfahrungen als Support für verschiedene Bands und rockten die Bühne des Metalfest Austria Open Air. Im Sommer 2013 unterschrieben sie ihren ersten Vertrag mit dem Label Massacre Records. Soviel zur bisherigen Geschichte von Edgedown...
Ich kannte sie nicht, bis mir der Link zum Pre-Listening-Clip zu No One's Prey ins Postfach flatterte. Neugierig wie ich bin, höre ich immer in alles rein – es könnte ja ein Hämmerchen zu finden sein. Der Song hat mich sofort fasziniert, sich im Gehörgang festgefressen, ist genau mein Ding: flottes Tempo, mitreißender Rhythmus, geile Gitarren, der Refrain ein Ohrwurm und ein Sänger, der so was von exzellent abrockt. Ein einzelner Track kann irreführen, ein ganzes Album nicht. Daher hab ich mir etwas später die CD geschnappt und war schon beim ersten Durchlauf total gefangen, begeistert, überzeugt. In Sachen Edgedown war's somit kein Hämmerchen sondern gleich ein großer Vorschlaghammer ;-)
Was ich an den Nummern liebe, ist die Kreativität beim Songwriting. Da wurde eindeutig nicht nach dem Standardmodell verfahren, mehrere Strophen und den Refrain in Wiederholung irgendwie mit einem Gitarrensolo zusammenzuklöppeln. Das Edgedown-System bringt nette Überraschungen mit sich wie unerwartete Tempowechsel, cool gemachte Zwischenstücke und auch mal mehr als ein Solo in einem Track. Die Jungs kleckern nicht – in den knapp 47 Minuten Laufzeit bieten sie verdammt viel Spannung und genial gute Musik. Diverse Körperteile rocken fröhlich im Takt mit und erfreulicherweise darf man sich auch zwei Mal ins Kissen kuscheln und sentimental werden.
Zwei Gitarristen im Line-Up, das lese ich immer wahnsinnig gerne. Wenn die an den Saiten ordentlich was drauf haben und eine gewisse Magie durch die Boxen jagen, wird’s zum Hochgenuss. Hut ab vor Michael Zebhauser und Mathias Gaßner - was die beiden Herren abliefern ist grandios. Das Rhythmus-Duo kann allerdings ebenso hoch punkten. Bassist Stefan Rehrl und Drummer Peter Ramspott überzeugen mich mit ihrem knackigen Groove samt den speziellen Highlights, die sie setzen, auf ganzer Linie. Es lohnt sich, jedem einzelnen Instrument mal eine Runde konzentriert zuzuhören. Man kann viel Liebe zu kleinen Details entdecken, die den Melodien einen zusätzlichen Kick verpassen.
Sänger Andreas Meixner setzt mit seiner Stimme das Sahnehäubchen obendrauf. Herrje, ist der Mann gut! Ich steh total auf das, was seine Stimmbänder fabrizieren. Wenn er Gas gibt und in der Tonleiter etwas nach oben geht, wie z.B. bei Statues Fall und Fate, verpasst er mir Gänsehaut und die hat dann bei meinen beiden Favoriten (siehe Anspieltipps) endgültig Kirmes. Beim Song Live Together Or Die Alone bekommt Andreas Unterstützung am Mikro, nämlich von Georg Neuhauser (Serenity). Alle Achtung – klasse gemacht, insbesondere der Wechselgesang ist Hammer. Wobei generell alle zwei- und mehrstimmigen Parts dieser CD ideal umgesetzt wurden.
Der Starter ist das megakurze Intro mit gesprochenem Text, der wie eine Ansprache klingt. Dann legen die Jungs mit dem Titeltrack Statues Fall los und zeigen, was sie so alles drauf haben. Dürfte live genauso wie das folgende In A Dream dank ihren zum Mitgröhlen bestens geeigneten mehrstimmigen Parts enorm abgehen. Mit Rising, Shot In The Dark, Live Together Or Die Alone, No One's Prey und Fate folgen weitere Klopper der flotteren Gangart. Wasting Time und Flames heißen die beiden ruhigeren, besinnlicheren Titel, die mich arg berühren können. Die Härtegrad-Mischung stimmt und wenn es gefühlvoll wird, dann halt intensiv. Einen Ausfall gibt es nicht, jede Nummer kann auf ihre eigene Art überzeugen. Dieses Album wird mit jedem Song stärker und stärker... Noch ein dickes Lob für die Texte, die richtig was hergeben.
Nur zehn Tracks, davon ist einer ein kurzes Intro - das ist eigentlich zu wenig Inhalt. Allerdings maule ich dieses Mal nicht, denn Statues Fall gibt es zum günstigeren Newcomer-Preis und somit passt`s.
Anspieltipps:
Wasting Time – langsame, packende Strophen und ein Refrain, der viel Power bringt. Dazu gibt’s ein zwischen zwei Soli eingebettetes Mittelstück, in dem richtig Vollgas gegeben wird. Superstarker Gesang, mit großartigen zweistimmigen Parts, hoher Gänsehautfaktor! Ein absolutes Highlight - die Nummer landete sofort in meiner Poll-Liste für den Top-Song 2014!
Flames – Gewitterdonner, Regen prasselt, dann folgt eine Ballade vom Allerfeinsten. Ruhig, sanft, berührend, aber doch kraftvoll. Tolle Akustikgitarren und Streichereinsätze, sehr gefühlvoll und ausdrucksstark gesungen – bringt mir fünf Minuten durchgehend feuchte Augen und extreme Hühnerhaut.
Fate – schneller Song, der mich vor allem mit seinem Aufbau, den ausgiebigen Gitarrenparts und dem langsameren Zwischenteil begeistert, bei dem aber auch Bass & Drums ihre Akzente setzen. Und wenn man denkt, es ist Schluss... hat man sich geirrt. ;-)
Edgedown liefern mit Statues Fall ein Debüt-Album der Sonderklasse. Sie kredenzen uns viele schnelle Songs mit der richtigen Portion Härte, sie zeigen aber genauso ihre sanfte und romantische Seite. Alle Tracks haben Schmackes dahinter, sind melodisch und mitreißend, gehen bestens ins Ohr und langweilen keine Sekunde. Wenn die Jungs ihren Weg in dieser Formation konsequent weitergehen, werden sie recht bald weltweit die Bühnen rocken. Statues Fall gebe ich begeisterte>
Bewertung:
7 von 7 Ankhs
plus Skarabäus
Marion Ney / Sarkophag Rocks 16.05.2014
Foto> © by Edgedown
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