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Sarkophag Rocks HP
                 

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The 69 Eyes

West End

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The-69-Eyes-West-End-m

Tracklist:

 

01. Two Horns Up

3:57

02. 27 & Done

4:17

03. Black Orchid

4:15

04. Change

5:38

05. Burn Witch Burn

3:17

06. Cheyenna

4:09

07. The Last House On The Left

3:47

08. Death & Desire

4:40

09. Outsiders

3:36

 

10. Be Here Now

4:19

Release: 13.09.2019

11. Hell Has No Mercy

6:43

 

 

 

Label: Nuclear Blast

 

 

 

 

 

Format:

 

 

CD Digipack (plus Blu-ray)

 

 

Vinyl-LP

 

 

 


 

Line-Up:

 

Links:

Jyrki69

Gesang

The 69 Eyes Homepage

Bazie

Gitarre

The 69 Eyes @ Facebook

Timo-Timo

Gitarre

The 69 Eyes @ Twitter

Archzie

Bass

The 69 Eyes @ Instagram

Jussi69

Drums

 

 

 

 

Gastmusiker:

 

 

Calico Cooper

Gesang Track 7

 

Dani Filth

Gesang Track 1 & 7

 

Wednesday 13

Gesang Track 7

 

 

 

 

 

Die  69 Eyes  feiern ihr 30jähriges - ein Jubiläum, dass nicht allzu viele Bands erleben, vor allem nicht mit nur einer einzigen frühen Umbesetzung. Herzlichen Glückwunsch! Wir werden auch in die Festivitäten eingebunden, nämlich mit dem Album  West End,  das am 13.09.2019 via Nuclear Blast erscheinen wird. Elf Tracks gibt es auf die Ohren. Die Vinyl-LP wird wahlweise und limitiert in den Farben schwarz und weiß in den Regalen stehen. Beim CD-Digipack liegt zusätzlich eine Bonus-Blu-ray bei, auf der eine Dokumentation über die Bandgeschichte enthalten ist, aufgenommen unter der Regie von Ville Lipiäinen.


Ich bin schon sehr lange bei den  69 Eyes  dabei, habe einige nette Menschen durch sie kennengelernt, arg viele Konzerte gesehen, auch in ihrer Heimat Finnland. Vom ersten Album  Bump N’ Grind  bis  Blessed Be  war ich begeisterter Fan, mit letzterem kam der große Durchbruch und der Hype begann. Bei den beiden Nachfolgern  Paris Kills  und  Devils  fingen die musikalischen Veränderungen an, die mit  Angels  in einer Richtung endeten, die mir nicht mehr lag. Die Entwicklung vom Garagen-Rock zum Goth ’n’ Roll war eine verdammt heiße Reise. Wenn aber der Erfolgszug losdüst und man die Songs daran anpassen will, verliert man ein großes Stück von sich selbst... meine Meinung. Ab  Angels  haben mich diese fünf Finnen fast in die Verzweiflung getrieben. Immer hieß es „back to the roots“, aber jedes Mal sind sie unterwegs falsch abgebogen. Zu viel Weichspüler, zu wenig Härte, zu eingängig, zu einfach gestrickt – das waren nicht mehr meine 69 Eyes.


Mit dieser Sicht stand ich nicht alleine da... Trotzdem habe ich die Hoffnung nie aufgegeben und als  West End  angekündigt wurde, lauerte ich in Habt-Acht-Stellung auf die erste Singleauskopplung. Sie hieß  27 & Done,  liefert gute Gitarrenriffs, ein Gitarrensolo, eingängige radiotaugliche Nummer, aber sie gefiel mir. Der Clip ist weniger eingängig, da einiges an Blut fließt, was mir Horror-Tante natürlich liegt. Die zweite Single  Cheyenna  konnte musikalisch hoch punkten, ebenso die Strophen, der Refrain allerdings ist... ist... ist schlimm. Er besteht nur aus dem Wort Cheyenna und wird gefühlte 789mal wiederholt. Das tat echt weh und führte bei mir zu einer  Cheyenna  Unverträglichkeit. Das Video dazu empfand ich als langweilig. Meine Hoffnung sank... doch dann kam  Black Orchid.  Klasse Nummer, die prima abgeht und mit einem Tempobreak, einem gesprochenen Part sowie dem Gitarrensolo überraschten konnte. Stimmlich super, ich mag es ja total, wenn Jyrki sich in den tieferen Tonlagen rumtreibt. Der Videoclip dazu zeigt die Musiker auf der Bühne und backstage, hat eine Portion Witz – mein Favorit!


Sänger Jyrki69, die Gitarristen Bazie und Timo-Timo, Bassist Archzie und Drummer Jussi69 zeigten mit der schwarzen Orchidee, dass sie es noch drauf haben und die Musik der Jahre 1999 & 2000 in frischer Form machbar ist. Nachdem ich  West End  nun komplett und mehrfach angehört habe, bekomme ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Die Helsinki Vampires sind zurück und zwar so was von! Siggi, unsere Schaukelarien haben sich bewährt. ;-) (sorry, Interna)


Track Nr. 1  Two Horns Up  beginnt mit Glockenschlägen und einem herrlich knarzenden Bass, danach geht die Post so richtig schön ab. Flotter Rhythmus, knackige Härte, präsente Gitarren – holla die Waldfee! Jyrki und Dani Filth  (Cradle Of Filth)  glänzen mit höllisch heißem Gesang. Eine runde Sache, die mitreißt und fesselt. Da tanzt nicht nur der Luzifer! Noch heftiger wird es bei dem leicht verrückt-schrägen  The Last House On The Left,  Bass und Drums treiben den Song nach vorne, groovt gewaltig, punktet mit einem Schuss Punk und grandiosen Gesangsparts. Jyrki mit seinem dunklen tiefen Timbre, dazu die kratzig-rauen Stimmen der drei Gastsänger Dani Filth, Wednesday 13 und  Beastö Blancös  Calico Cooper – herrje, klingt das geil! Es wundert nicht, dass diese Nummer als Hommage an den gleichnamigen Kult-Horrorfilm gedacht ist – passt wie die Faust aufs Auge.


Burn Witch Burn  fegt ebenfalls flotten Fußes genial los, wummernder Bass, ein sich ins Hirn fräsendes Riff und ein Refrain zum Mitgröhlen. Beim schnelleren härteren  Outsiders  gehen beide Daumen für die Leistung von Drummer Jussi, den kurzen Break und das Gitarrensolo hoch.  Be Here Now  tanzt etwas aus der Reihe, aber positiv. Saustarker Bass, die Gitarren faszinieren extrem, auch mit asiatisch anmutenden  Klängen. Tempobreaks, interessanter mehrstimmiger Backgroundgesang, zudem meine ich, im Hintergrund eine Art indianischen Gesang zu hören... Hammer!


Nun fehlen noch drei Songs und das sind die Halbballaden des Albums.  Change  beginnt mit Klavier und Orchesterklängen, dann steigen die anderen Instrumente ein. Das langsamere Werk zaubert 5:38 Minuten lang eine besondere Atmosphäre, das Sahnehäubchen ist Jyrkis Gesang und die Schokobrösel obendrauf liefert das Gitarrensolo.  Death & Desire  kommt ruhig und melancholisch aus den Boxen geschlichen. Ein energiegeladenes Zwischenstück mit coolem Gitarreneinsatz lässt den Schwermut kurzfristig vergessen. Klasse gesungen, gegen Ende wird noch ein Stimmeffekt eingesetzt. Mein Favorit der Halbballaden ist der sechseinhalb Minuten Laufzeitbrummer  Hell Has No Mercy.  Musikalisch äußerst fesselnd, gesanglich mit hohem Gänsehautfaktor, das Zwischenstück wird von der Trommel dominiert. Ein eleganter Rausschmeißer!


Die Texte sind wie gehabt düster, ernst, melancholisch und/oder mit schwarzem Humor getränkt, aber endlich dürfen die Instrumente mal ausgiebig ran und mit viel Schmackes dahinter. Wir haben immer schon gerätselt, warum man zwei Gitarristen hat, ihnen aber auf Alben so wenig Spielraum gibt und recht wenige Soli verbaut werden. Diese Frage ist nun hinfällig, ich glaub, jeder Track oder zumindest fast jeder hat ein Solo drinne und die Gitarren werkeln generell deutlich hörbar – Volltreffer! Den Bass hab ich selten so stark erlebt und die Drums dürfen ein paar Mal Highlights setzen. Die Keyboardklänge sind reduzierter im Einsatz und wenn am Klavier die Tasten gestreichelt werden, ist das wirklich ein Träumchen. Jyrki zeigt sich stimmlich in Hochform, die Gastsänger harmonieren ideal mit ihm. Seine Lacher, Schreie und Stöhner wurden auch eingefangen – besser geht’s nicht. ;-)


Noch kurz zum Cover: Gefällt mir verdammt gut. Die Farbzusammenstellung, dazu die Ballons, die mich immer an Pennywise aus Stephen Kings „Es“ erinnern... Für mich ist das Cover von  West End  das beste aller  69 Eyes  Alben. Würde ich mir an die Wand hängen, macht sich auf Shirts prima und ziert sicher einen Kaffeepott aufs Allerfeinste!


Anspieltipps:  The Last House On The Left  -  Two Horns Up  -  Hell Has No Mercy


West End
  ist kein Ende, sondern ein neuer Anfang – und das dürft ihr jetzt deuten, wie ihr wollt. Bin gespannt, wie diese Scheibe allgemein bei den Fans ankommen wird. Ich hoffe, die  69 Eyes  hauen mir auch beim 50jährigen so ein cooles Werk um die Ohren und bitte nie mehr falsch abbiegen.  Cheyenna  Gate und einige andere Wortwiederholungen verhindern letztendlich die volle Punktzahl, aber ich vergebe liebend gerne und mit einem Strahlen>
 

Bewertung:
Ankh ReviewAnkh ReviewAnkh ReviewAnkh ReviewAnkh ReviewAnkh Review
6 von 7 Ankhs

Marion Ney / Sarkophag Rocks
10.09.2019
 

 

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Foto> ©2018 by Vilhelm Sjostrom
 

 

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