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Konzertbericht

UFO

Blieskastel Music Nights

Paradeplatz - Blieskastel

21.06.2019
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SPV/Steamhammer
 

Unser Konzert-Special

 

Musiknote Konzertbericht Purple HazeMusiknote

 

 

Während dem Gig von  Purple Haze  hatte sich der Platz weiter gefüllt und es kamen nach wie vor Leute dazu, aber es wurde nie eng, nicht mal zu kuschelig. Ich fand trotzdem, dass das schon eine ordentliche Menge Publikum war. Mittlerweile hatten wir auch Stefan aufgegabelt und standen vorne, mit guten Blick auf die ganze Bühne und nach hinten. Mit dem Schätzen hab ich's nicht, Roland und Stefan tippten später auf ca. 500 Leute.


Ich muss gestehen, ich dachte, dass der Rest dieser Tour abgesagt wird, da nach Teil 1 Rhythmusgitarrist/Keyboarder Paul Raymond im April überraschend verstorben war.  UFO  machen weiter, Paul zu Ehren bzw. weil er es so gewollt hätte. Die Ur-Formation fand sich 1969 in London zusammen, aber im Grunde genommen gründete sich  UFO  drei Mal, da sie sich zwei Mal auflösten. Die Liste der Ex-Mitglieder ist lang, einer davon nahm den Platz von Paul ein und auf den zweiten Teil der Tour gingen: Sänger Phil Mogg, Gitarrist Vinnie Moore, Rhythmusgitarrist/Keyboarder Neil Carter, Bassist Rob De Luca und Drummer Andy Parker.


Nun also noch einmal live den  Doctor Doctor  rufen,  We Belong To The Night  verkünden,  Only You Can Rock Me  gestehen, mit  Mother Mary  und  Baby Blue  abrocken... bevor es  Lights Out  heißt... Eine Hoffnung hege ich bis zum letzten Auftritt der Tour, nämlich die, dass Gitarrist Michael Schenker und andere Ex-Mitglieder noch einmal zur Truppe stoßen, dieses Konzert mitgeschnitten und als Abschieds-DVD veröffentlicht wird...


21.15 Uhr – die Glocke wurde geläutet, Bühnennebel waberte,  UFO  nahmen zum letzten Mal eine saarländische Bühne in Beschlag. Sie wurden mit sehr viel Applaus begrüßt und ihr erster Song im Set hieß  Mother Mary.  Sänger Phil Mogg mit schickem, farblich auf die Weste abgestimmten Hütchen, Neil Carter und Andy Parker mit grauen kurzen Haaren und die beiden „Jungspunde“ Rob De Luca sowie Vinnie Moore mit mehr oder weniger langen Mähnen – es war eindeutig ein anderes Bild als bei meinem letzten Konzertbesuch. Ja, ich hatte auch Bedenken, dass mir dieser Abend meine tollen Erinnerungen an  UFO  zerstören könnte. Zum Glück passierte das nicht.


Sie bewiesen umgehend, dass sie noch immer großen Bock auf Rock haben. Phil Mogg ist 71 Jahre alt und sein Gesang klingt nicht mehr exakt wie dunnemals. Stimmlich umschiffte er einige Höhen, singt diese Stellen etwas tiefer, aber das passt recht gut und enttäuschte mich in keinster Weise. Es war mir eine Ehre, ihm noch einmal zuhören zu dürfen. Viele seiner Ansagen enthielten den Titel des folgenden Songs und Infos darüber. Andere verursachten ein breites Grinsen, er schäkerte, entschuldigte sich bei den Anwohnern und versicherte ihnen, dass die Musiker sie wirklich lieben, bestellte mehrfach Wurst, Fritten, Bier und Senf. Leider reagierte niemand vom Veranstaltungsteam. Man hätte den Gag bringen können, Phil alles Gewünschte - plus Maggi - auf einem Tablett anzureichen. :-)


Die Oberknaller waren Gitarrist Vinnie Moore und die gesamten rein instrumentalen Parts in den Nummern. Wenn solche Könner am Werkeln sind und sie versinken irgendwie total darin... das konnte mich hellauf begeistern und ich hörte intensiv zu. Wenn's genial ist, bemerke zumindest ich nicht, wie lange der Part dauert, da ich mit Genießen beschäftigt bin. ;-) Vinnie Moore glänzte den ganzen Abend mit seinen kreativen Soli und Riffs, eine wirklich faszinierende grandiose Leistung. Bei einigen Songs brauchte er die Akustikklampfe, die auf einen Ständer montiert von einem Backliner rein und raus befördert wurde. Vinnie Moore zeigte auch akrobatische Showelemente, spielte die Gitarre auf bzw. hinterm Kopf liegend.


Ähnliches lieferte auch Bassist Rob De Luca, der zudem öfter mal halb in die Hocke ging oder kniete. Er harmoniert ideal mit Drummer Andy Parker, der sich hinter den Drums entleibte. Bei Neil Carter hatte man nie den Eindruck, dass er eingesprungen ist. Er wechselte immer wieder zwischen Rhythmusgitarre und Keyboard, hatte beide Instrumente voll im Griff. Sie nutzten die Breite der Bühne gut aus, versammelten sich mal vor den Drums oder rockten ganz vorne nebeneinander stehend. Gitarrist Vinnie Moore machte auch einen kurzen Ausflug in die Fotopit, was alle in den vordersten Reihen sicher freute. Die fünf Männer hatten da oben viel Spaß, fegten mit Herzblut los und der Funke zündete schon beim ersten Song durch – der Paradeplatz stand stimmungstechnisch in Flammen. ;-)


Die Setlist war eine Art „Best of...“ quer durch ihre Karriere, während der sie 23 Studioalben auf den Markt brachten. Jeder Fan hätte sicher eine andere Zusammenstellung gewählt, um seine Favoriten noch einmal live hören zu können. Meine absoluten Lieblingssongs bekam ich netterweise alle serviert und sie finden sich nun in meinen Highlights wieder. Die Melodie und die Riffs von  Only You Can Rock Me  hängen seit meiner Jugend in meinem Schädel fest. Live für mich ein Hammer, auch wenn die Höhen gegen tiefere Töne ausgetauscht worden waren. Der Publikumschor trällerte mit, die Lightshow kam im Düsteren besser zur Geltung, die ganze Atmosphäre – umwerfend! Der Dreierpack  Rock Bottom,   Doctor Doctor  und  Shoot Shoot  am Ende des Konzertes, holla die Waldfee, ganz ganz großes Kino!


Da steppte der Elch und die Stimmung kochte noch einmal gewaltig hoch. Die Leute sangen lauthals mit, die Band spielte besondere Versionen, zwischen den Songs gab es immer wieder  UFO  Sprechchöre, das brachte mir Gänsehaut pur! DER Überflieger  Rock Bottom  dauerte enorm lang, die Gitarristen zauberten im Doppelpack, auch zweistimmig, zwischendurch gab's eine Runde Keyboard, dann ging es gemeinsam weiter. Der instrumentale Teil fesselte mich komplett, ein spezieller Hochgenuss.


Doctor Doctor  begann instrumental, sanft, berührend... toller Einstieg. Dann traten sie das Gaspedal durch und die Party ging weiter. Wir mussten stimmlich ran und durften gewisse Teile alleine singen. Die Mehrheit der Zuschauer verlangte also nach einem Doktor, aber allen ging es blendend. Phil Mogg läutete die Glocke, das Abgehen und Wiederkommen ersparten sie sich und die Luft wurde bleihaltig. Bei  Shoot Shoot  gaben sie nochmal alles, düsten auf der Bühne rum und sorgten dafür, dass man dieses Konzert so schnell nicht vergisst. Ein würdiges Finale, das ich mit einer Träne im Knopfloch abgefeiert habe. Sie winkten, verbeugten sich, das Foto mit Publikum durfte nicht fehlen und dann... tschüss Männer, macht's gut!


Hochachtung, dass die Herren das Set ohne Pausen durchzogen. Nur Phil Mogg war gegen Ende einmal verschwunden und wir witzelten, dass er jetzt backstage flott seine Wurst verspeist. Es gab nur einen negativen Punkt, nämlich Besuch aus der Natur: Als es dunkel wurde, kamen Mückenschwärme angeschwebt, sehr kleine Viecher, die extrem nervten. Und noch was zum Grinsen: Rund um die Bühne standen recht hohe Absperrgitter, die zwecks Sichtschutz mit schwarzen Planen abgedeckt waren. Plötzlich tauchten über dem Rand zwei Hände auf, verschwanden, kamen zurück... und hielten einen Fotoapparat. Was war ich enttäuscht - ich erwartete Falkenhorst, Kalle und/oder den Maulwurfn. Hätte der Besitzer der Hände „Hage? Jemand ze Hage? Rapante? Ah, de Monde...“ gebrüllt, es wäre mein Ende gewesen. *lol* Der Bericht hat seines nun erreicht – isch habe fertisch ;-)
 

 

Bericht ©2019 by Marion Ney

 

 

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