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Bericht

Der Klang von Mittelerde

Freilichtbühne Hülzweiler

28.08.2022
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Freilichtbühne Hülzweiler
 

Fotogalerie

 

 

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Der Herr der Ringe / Der Hobbit


Ich habe festgestellt, dass dann doch nicht jeder etwas mit Mittelerde anfangen kann. Daher eine kurze Einleitung - wer die Bücher / die Filme kennt, kann gleich zu "Der Klang von Mittelerde" springen.


Mittelerde ist ein Teil der von J. R. R. Tolkien für seine Bücher "Der Hobbit"  (1937 als Kinderbuch erschienen) und "Der Herr der Ringe" (Originaltitel "The Lord of the Rings", erschienen 1954/55) kreierten Welt. Der britische Schriftsteller schuf damit Werke für die Ewigkeit.


Regisseur Peter Jackson wagte sich an die Verfilmung, allerdings in umgekehrter Reihenfolge. "Der Herr der Ringe" wurde uns über drei Jahre hinweg kredenzt: 2001 "Die Gefährten", 2002 "Die zwei Türme" und 2003 "Die Rückkehr des Königs". Die Filme waren ein Riesenerfolg, sie erhielten 17 Oscars und jede Menge anderer Auszeichnungen, Massen strömten in die Kinos, die TV-Premieren erreichten sehr hohe Einschaltquoten. Die wundervolle Natur der Drehorte in Neuseeland lockte die Touristen an, vorher unbekannte Schauspieler erreichten Star-Status, DVD-Boxen und Merchandise zogen weltweit in unendlich viele Häuser ein.


Es dauerte etwas, aber es ging weiter, denn Peter Jackson nahm sich auch den Buchvorgänger zur Brust. "Der Hobbit" folgte als Prequel, ebenfalls in drei Teilen: 2012 "Eine unerwartete Reise", 2013 "Smaugs Einöde" und 2014 "Die Schlacht der Fünf Heere".


Ich bevorzuge eigentlich Serien, aber ich kann euch diese sechs monumentalen Werke nur empfehlen, in jeder Hinsicht fesselnd, die geschriebenen Worte wurden von Peter Jackson grandios in bewegte Bilder umgesetzt und bessere Drehorte hätte er nicht auswählen können.


Der kanadische Komponist Howard Shore schrieb die Musik und zeichnete damit für den Erhalt von drei der Oscars verantwortlich. Johan de Meij - ein niederländischer Dirigent, Posaunist, Arrangeur und Komponist - hatte bereits Ende der 1980er das Buch als Vorlage genutzt und die "Sinfonie Nr. 1 The Lord of the Rings" für sinfonisches Blasorchester komponiert, die 2001 vom Philharmonischen Orchester Rotterdam in der Fassung für Sinfonieorchester uraufgeführt wurde.




Der Klang von Mittelerde


Ich liebe es, wenn kreative Menschen etwas sehr Besonderes und Außergewöhnliches ausbrüten, Mitstreiter finden, ihre Ideen zusammenwerfen und ausarbeiten, um dann das musikalische Überraschungsei letztendlich auf die Bühne bringen zu können. "Der Klang von Mittelerde" entstand im Kopf von Theatermacherin Jenny Theobald, die mit Martin Herrmann, Sandra Jensen, Ulrike Bleif. Sarah Presti und Dirigent Pierre Petit ein verdammt gutes Team um sich scharte. Das Endergebnis war ein "szenisches Sinfoniekonzert", mit einem 40köpfigen Orchester auf der Bühne, die Musik von Howard Shore und Johan de Meij, coole Schauspieler, Sänger und Sängerinnen mit herausragenden Stimmen. Gänsehaut traf auf Grusel traf auf Leidenschaft traf auf Lokalkolorit traf auf die ideale Atmosphäre - ein episches Erlebnis der Sonderklasse! Das Saar-Auenland erwachte zum Leben, es wurde gesungen, getanzt, geschmaust, gekämpft, gelitten, geliebt, gelacht...




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Bilbo Beutlin - gespielt von Martin Herrmann - lud an vier Abenden zur Feier seines hundertelfzigsten Geburtstag im Saar-Auenland ein, zweimal vor der Burg Siersburg und zweimal auf der Freilichtbühne in Hülzweiler. Beide Stätten passten ideal durch die vorhandenen alten Gemäuer und der schönen Natur drumherum.




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Wir waren bei der Dernière - der letzten Aufführung - am 28.08.2022 in Hülzweiler dabei. Da wir uns das Markttreiben ausgiebig anschauen wollten, landeten wir recht früh vor Ort. Auf dem Markt konnte man sich eigens von Elben gefertigten Proviant, geplatzte Hobbits (=Popcorn)  oder hundsgewöhnliche Würstchen und Brezeln kaufen. Es gab Zwergenmet, von Halblingen hergestellte Talismane, man konnte Bogenschießen ausprobieren und das Ork-Lager beäugen. Leider waren die Orks an dem Tag mehrheitlich abgängig, nur drei von ihnen machten das Saar-Auenland in Hülzweiler unsicher.




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Sie sahen schon zum Fürchten aus und erschreckten die Gäste der Feier mit lauten Schreien, bevorzugt von hinten nach einem eleganten Anschleichen. Auch vor den Toiletten machten sie nicht halt und sorgten vorab für so einige Lacher. Die Kostüme waren generell tolle Hingucker, mit vielen liebevoll gestalteten Details, ebenso die Hobbit-Füße, die Elben-Ohren usw.. Man fühlte sich wirklich in den Film katapultiert, da sich auch ein Teil der Zuschauer passend gewandet hatten. Nebenbei noch zu den Orks erwähnt> das Foto ist leider nichts geworden, aber ein Ork in voller Montur, der einen Kinder-Buggy schiebt, das hatte was ;-)



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Wir konnten uns Plätze mit guter Sicht sichern, es füllte sich immer mehr und pünktlich erschien der ehrenamtliche Ortsvorsteher Georg Maringer zur Begrüßung der Festgäste auf der Bühne... das allerdings nicht allzu lange, denn die Orks verschleppten ihn. Bilbo Beutlin betrat nach einem kurzen Kampf mit der Tür die Bühne und wir wurden entführt, in die Fantasiewelt der Halblinge (Hobbits) und Elben, Orks und Zauberern, Zwergen und Menschen, Ringgeistern und dem Balrog... und Gollum!



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Natürlich konnten nicht alle sechs Filme nacherzählt werden, man bewegte sich mehrheitlich in "Der Herr der Ringe", aber das sehr lustige "Einfallen" der Zwerge im Daheim des jungen Bilbo Beutlin und die Plünderung seiner Speisekammer aus "Der Hobbit" war ein Muss. Zwerge haben einen guten Geschmack, das Fehlen des Dibbelabbes wurde umgehend bemängelt, da hatte Bilbo beim regionalen Einkauf wohl  was vergessen. Es waren einige saarländische Schlenkerchen mit eingebaut, kam verdammt gut.



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Gollum - der Oberhammer! Auf allen vieren rumzutigern, die Stimmlage hinkriegen und mit der eigenen Spiegelung im Wasser diskutieren - herrlich! Es sinnierte nicht nur über seinen Schatz, sondern auch über die Publikumse, die die Brezeln wegfressen. Der Hunger schien groß gewesen zu sein, denn nach der Pause waren Brezeln und Würstchen all all. ;-)



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Je dunkler es wurde, um so geiler kamen die Farben des Nebels rüber, das Feuer, die Fackeln, die Spiegelungen im Wasser, die Stimmung knisterte.... Gandalfs Kampf mit dem Balrog - der Flamme von Udûn - brillant dargestellt. Der Einmarsch der Elben durch den Nebel im Dunkeln - Gänsehaut pur! Es gab arg viele Highlights! Dazu zählten für mich ebenfalls die nicht eingeplanten Darsteller: Fledermäuse, die - scheinbar im Rhythmus der Musik - eine Flugshow samt Liebeswerben beisteuerten.





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Auch während der Aufführung fand so einiges auf dem Weg vor den Sitzplätzen statt, Elben und Zwerge zogen mit Fackeln vorbei, die Nazgûls suchten im Publikum nach dem Ringträger und schnüffelten die Leute ab, auch mich. Ich war total fasziniert, dass ich die Klamotte des Ringgeistes so nah begutachten konnte. Halblinge und Elben kämpften mal kurz auf den Treppen oder am Wasser vor uns mit einem Ork... Es gab so viel zu sehen und zu hören... Einige Akteure waren in mehreren Rollen im Einsatz, mussten sich immer wieder umziehen und Erzähler Bilbo Beutlin mutierte zum cleveren Zeitschinder. Er plauderte, gab den Erklärbär, brachte uns zum Lachen, schmauchte sein Pfeifchen, zeigte seine höfliche Seite. Als im Publikum in einem musiklosen Moment ein Nieser ertönte, wünschte er zur Erheiterung aller brav "Gesundheit".





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Musikalisch - einfach atemberaubend! Der Sound passte ideal, das Orchester in Hochform und stimmlich erlebten wir ganz großes Tennis. Egal, ob einer, zwei oder mehrere, es klang fantastisch. Bei drei Songs - von Galadriel, Frodo und Bilbo Beutlin - hatte die Gänsehaut extrem Kirmes, aber auch beim Gesang der Zwerge und Elben und und und... es war ein Hochgenuss, diesen talentierten Menschen zuzuhören!





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Ich ziehe meinen Hut vor dem, was bei "Der Klang von Mittelerde" auf die Beine gestellt wurde. Das alles zu so einem unvergesslichen Erlebnis zu machen, das benötigte eine enorme Menge Einsatz, Arbeit und Herzblut, holla die Waldfee! Ein großes Dankeschön an Jenny Theobald und ihr Team, an alle Beteiligten auf und hinter der Bühne, Feuerwehr und DRK, die Freilichtbühne Hülzweiler und an alle, die ich eventuell vergessen habe. Es war mir eine Ehre, gehabt euch wohl.



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Ich hoffe inständig auf eine Einladung zu Bilbo Beutlins hundertzwölfzigsten Geburtstag. Nach dem Veröffentlichen meiner Fotos fragten arg viele Leute an, wann es wieder aufgeführt wird und ja, ich würde es mir verdammt gerne nochmal ansehen, aber geplant ist nichts mehr. Ich hätte gerne einen Link gesetzt, doch da ist nix... Bitte nicht nur Facebook Veranstaltungen posten - eine Seite für "Der Klang von Mittelerde" einrichten, alle Infos reinparken, geht schnell und bringt extrem was. Interessierte und Beteiligte können der Seite folgen, News erreichen automatisch alle Follower, die sich dort austauschen können, Fotos und Videos posten etc. Eine bessere kostenlose Werbung gibt es nicht. Wir haben sehr spät von der Veranstaltung erfahren und hätten sie um ein Haar verpasst. Zum Glück waren wir dabei und konnten einen intensiven Abend voller Highlights genießen!

 

 

Report & Fotos ©2022 by Marion Ney

 

 

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