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AC/DC

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Australien - Land der Kängurus, der Aborigines, des Ayers Rock und... AC/DC!


Sie sind eine meiner absoluten Lieblingsbands - allerdings nur mit Bon Scott am Mikro. Sein Nachfolger Brian Johnson macht seit über 20 Jahren einen guten Job als Sänger dieser Band, aber seine Stimme geht mir einfach nicht ins Ohr. Die besondere Röhre von Bon und seine Texte machen meine Leidenschaft für diese australischen Rocker mit teilweise schottischen Wurzeln aus. Es hört sich vielleicht brutal an, aber so fühle ich halt nun mal und stehe dazu: als Bon starb, starb für mich AC/DC mit ihm. Die LP Back in Black landete als einziges Album mit Brian als Vocalist in meiner Sammlung, dann war Schluss. Ich höre mir die Songs an, finde einige auch gut – nur reicht gut nicht aus, um mich zu begeistern und in den Bann der Musik zu ziehen...


Das schafften sie einige Jahre vorher - 1976 rockten sie sich in meine persönlichen Top 10. Die Band gründete sich 1973, das Line-Up wechselte mehrfach. Erst nachdem Mark Evans die Band 1977 verließ und Nachfolger Cliff Williams den Bass zupfte, hatte sich eine feste Formation gefunden, die den Strom optimal auf die Verstärker brachte. Wenn ich an AC/DC denke, sehe ich vor meinem geistigen Auge Angus und seinen Bruder Malcolm Young an den Gitarren, Basser Cliff Williams, Phil Rudd an den Drums und Sänger Bon Scott. In dieser Besetzung ging es auf der Karriereleiter endgültig ab Marsch nach ganz oben. Die fünf Musiker standen für puren dreckigen Rock´n´Roll – die Mixtur aus einer großen Dosis Rock, einem Löffel voll Rhythm´n´Blues und einer Prise BoogieWoogie... meine Definition, meine Meinung! AC/DC haben mit ihrem Sound viele Musiker beeinflusst und meinen Musikgeschmack zusammen mit Journey und KISS am Stärksten geprägt.


Angus ausgefallener Bühnendress wurde zu einer Art Markenzeichen. Er trug eine Schuluniform: kurze Hose, Jacke, Hemd, Krawatte, Mützchen und Ranzen. Diese Montur kombiniert mit einer Gibson und Rock´n´Roll - total abgedreht! Sehr einprägsam auch der Bandschriftzug: die Buchstaben im eckigen Schriftbild, der Schrägstrich wurde durch einen Blitz ersetzt. Der Bandname AC/DC (englisch Alternating Current/Direct Current – deutsch Wechselstrom/Gleichstrom) passte ideal zur Power ihrer Musik. Die Jungs waren wild, verrückt, spielten ehrliche gradlinige Rockmusik ohne großen Schnickschnack, die ins Ohr ging und nicht wieder raus wollte. Ihrem Stil blieben sie immer treu und sie waren eine fantastische Live-Band. Bass, Schlagzeug und die Gitarren powerten die Beats, Angus überzeugte an der Leadgitarre und bot so manches heiße Solo. Ihre Songs hatten den speziellen Groove, waren kraftvoll, charakteristisch und besonders unverwechselbar, wenn Herr Scott loslegte. Viele Tracks boten eine mehr als ordentliche Laufzeit und live gab´s einige in megalangen Versionen.


Ich hatte sicher Glück, dass meine Eltern kein Englisch verstanden, denn diese Platten wären sonst sofort aus dem Fenster geflogen. ;-) Die Lyrics waren teilweise nicht so ganz geeignet für die Ohren einer damals 13jährigen... sie waren aus dem Leben gegriffen, eher derbe, ironisch, direkt, vielleicht schlicht, aber dabei immer aussagekräftig. Es ging halt auch textlich ordentlich zur Sache und man konnte viele Zeilen so oder so verstehen dank eindeutig zweideutiger Formulierung.


Die beiden überragenden Akteure on Stage:

- Angus Young, der in seiner Schuluniform die Bühne rockte wie ein Wilder, einen sehr individuellen Bewegungsstil samt eigener Version von Chuck Berrys Duck Walk präsentierte, teilweise im Liegen spielte, eine Runde strippte und dem Publikum seinen blanken Popo zeigte. Und bei all der Action bewies er sein exzellentes Können an seiner Gibson-Gitarre. Kabel waren dabei sehr störend. Angus war einer der ersten Gitarristen, der auf Funksender umstellte. Diese damals noch junge Technik ermöglichte dem kleinen Derwisch ein kabelloses Rumstoben.


- Bon Scott, mit nacktem Oberkörper, vielen Tattoos, scharfer Performance und seiner einzigartigen rauen, kratzigen, heiseren, recht hohen Stimme, die sich nach Gurgeln mit Whiskey und Rasierklingen anhörte, aber trotzdem auch sehr gefühlvoll knurren konnte. Ich fuhr darauf ab, obwohl ich zu dieser Zeit mehr auf tiefe dunkle Stimmen stand. Er klang anders, außergewöhnlich, verursachte eine Gänsehaut, zog mich und viele andere mit dieser enormen Röhre in seinen Bann. Zudem war er mit einem Charisma ausgestattet, wie ich es selten bei einem Sänger erlebt habe. Seine Bewegungen auf der Bühne wirkten oft nicht gerade rhythmisch, eher... taumelnd, torkelnd, staksend – doch sobald er seine Stimmbänder aktivierte, war alles andere so was von egal. Wenn der große Kerl dann noch den kleenen Angus auf die Schultern nahm und ihn über die Bühne trug...


Natürlich lieferten auch die anderen drei Mitglieder eine sehr gute Leistung. Malcoms Riffs und der treibende Beat der Drum-Bass-Sektion prägten den Sound. Einer allein macht´s schließlich nicht - nur als Team waren sie AC/DC. Für mich stand dieses Gesamtbild für Freiheit, Unabhängigkeit, Coolness, Party, Spaß - Leben pur.


Bon war in Interviews meist ein witziger Kerl. Sein Leben war wohl weder easy und lustig, noch frei und unabhängig - was er teilweise in seinen Texten verarbeitete. Hinter der rauen Schale steckte eine sensible Seele. Er betäubte sich mit Alkohol und dann erwischte er in London  A Touch Too Much... Der Nachfolger von  Highway To Hell  sollte eingespielt werden doch statt ins Studio ging Bon den Stairway To Heaven... Als die Nachricht über seinen Tod am 19.02.1980 gemeldet wurde, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben um einen Menschen getrauert, den ich persönlich überhaupt nicht kannte. Bon war ein faszinierender Kerl - ich dachte damals, dieser Job und die Art des Lebens müssten toll sein. Im Vergleich zu meinem Landei-Dasein war es das sicher auch, aber es machte scheinbar nicht unbedingt glücklicher... Ronald Belford „Bon“ Scott wurde nur 33 Jahre alt – die Besten sterben jung – Rock in Peace!! Sein früher Tod brachte ihm einen Kult-Status ein, der bis heute anhält und seine Songs machen ihn sowieso für immer unvergessen.


Dieser 19.02. zeigte mir auch, dass man sich Stars nie zu nah fühlen sollte. Man kennt sie nicht, bildet sich durch Interviews und dem, was sie nach außen zeigen, eine Meinung; baut sich ein Bild; spürt eine gewisse Verbundenheit. Nur passt das eher selten zu dem wirklichen Menschen, der hinter dem Star steckt. Meine Form des Fan-Seins erhielt den letzten Schliff! Ich war Gott sei Dank nie der Typ, der sich in einen Star verliebt– wie soll ich jemand lieben, den ich nicht kenne, nie mit ihm gesprochen, nie Zeit mit ihm verbracht habe?? Ich war und bin nur in das Ergebnis ihrer Arbeit vernarrt – in Musik, Filme, Bücher...


AC/DC schafften bei mir ein weiteres Novum: zum ersten Mal wurde ich Mitglied in einem Fan-Club. Anno Tobak lief das alles noch über den normalen Postweg. Die Macher waren wirklich sehr gut drauf, man wurde bestens mit allem möglichen versorgt. Auf diesem Wege Grüße an Bruno Stettler, alle damaligen Mitarbeiter und Mitglieder des FC in Zollikon/Schweiz und an meinen langjährigen Brieffreund aus Nürnberg.


In meiner Sammlung habe ich jede Menge aus der AC/DC-mit-Bon-Ära, einiges davon mühsam und zeitaufwendig „gejagt“. Es war nicht immer einfach an das ranzukommen, was man in Sachen Rockmusik haben wollte. Im Partykeller stehen die Vinyls – besonders meine zwei australischen Pressungen hüte ich wie einen Augapfel. Später habe ich mir alles, was zu kriegen war, noch mal in CD-Form zugelegt. Von Mitte bis Ende der 70er Jahre kamen in Deutschland sechs Alben heraus. Klickt auf den Albumtitel, um zu Cover, Tracklist und weiteren Infos zu gelangen.


1976 - High Voltage
Das Erstlingswerk der Herren aus Down Under und gleich ein Hammer. Mag ich durchgehend, damit haben sie sich in meine Top 10 gespielt. It´s A Long Way To The Top  rockt mit Dudelsack-Einlagen, kommt super rüber. T.N.T.  und  High Voltage  entwickelten sich zu Klassikern der Band. The Jack  ist eine “heiße” Nummer, zum Text passender Rhythmus – ein in jeder Hinsicht irrer Song! ;-)


1976 - Dirty Deeds Done Dirt Cheap
Bei Big Balls grins ich mir jedes Mal einen ab, eine ironisch-freche Abrechnung mit einer gewissen Art Mensch. Abrocken tu ich liebend gerne beim Titeltrack und  There´s Gonna Be Some Rockin´. Ride On  ist eine langsamere Nummer, zum intensiven Zuhören und Genießen. Ain´t No Fun> klasse Text, ein sehr langes Werk, das Midtempo beginnt und dann ganz schön Gas gibt.


1977 - Let There Be Rock
Ab in den Player, die Lautstärke hoch, abrocken, mitsingen und schon geht´s mir prima. Lauter Knaller - meine Nummer 2 bei den Alben! Der Titelsong und  Whole Lotta Rosie  sind AC/DC-Klassiker. 6 Minuten Hochgenuss>  Overdose.


1978 - Powerage
Mein Fave ist  Sin City, wohl auch wegen dem interessanten Text. Auf den nächsten Plätzen landen – weil gut zum Abtanzen - Rock´n´Roll Damnation  und  Down Payment Blues. Dieses Werk schwächelte für mein Empfinden im Vergleich zu den Vorgängern ein bisschen.


1978 - If You Want Blood
Ein phänomenales Live-Album. Höhepunkte sind die extralangen Fassungen von  Bad Boy Boogie  (7.35 Min.), High Voltage  (6 Min.) und  Let There Be Rock  (8.15 Min.) sowie die Wahnsinnsversion von  Whole Lotta Rosie.


1979 - Highway To Hell
DAS Kult-Album überhaupt, auch für mich – meine Nummer 1!! Song für Song ein Volltreffer. Der Titeltrack war der größte Hit der Band - den kennt wohl (fast) jeder. Auf dieser Scheibe ist mein absoluter Fave zu finden, nämlich  Touch Too Much  - der geht tierisch ab, ist in jeder Hinsicht einfach nur geil!!! Grandios> Night Prowler - Gänsehautfeeling, da schleich ich im Rhythmus mit - wow!! Weitere Knaller> Love Hungry Man, Girls Got Rhythm. Und jetzt hör ich auf, sonst hab ich alle zehn durch :-)


Ein großer Nachteil sämtlicher Alben> es sind zu wenige Tracks drauf, denn ich konnte nie genug davon kriegen. Ich mag eigentlich alle Songs total, zudem sind sie mit einer Menge Erinnerungen verknüpft. Jeder hat etwas Gewisses, Besonderes, Spezielles für mich – und das auch heute noch, nach all den Jahren...


Für Bon-Fans kamen später weitere Leckerchen raus:

- die CD `74 Jailbreak
Fünf Songs, die es bis dahin nur auf den australischen LP-Versionen von  High Voltage  und  Dirty Deeds Done Dirt Cheap  zu hören gab. JailbreakYou Ain´t Got A Hold On MeShow Business  (selbiges wird hier schön auf die Schippe genommen), Soul Stripper  und  Baby Please Don’t Go  – alle einfach nur kolossal gut!


- das Boxset  Bonfire
Gibt es in verschiedenen Versionen – eine davon sollte man haben, ist praktisch Pflichtprogramm! Die Beschreibung bezieht sich logischerweise auf die Version, die in meiner Sammlung steht. Das Ding ist der absolute Überhammer: vier CDs mit bis dahin unveröffentlichten Liveaufnahmen und Demo-Tracks, die einen weghauen. Auf CD Nummer 5 hat´s das Album  Back In Black  und ja, ich gestehe: sie hat noch nie einen CD-Player von innen gesehen ;-) Die aufklappbare große Digipack-Box enthält außerdem ein 47seitiges Deluxe Color Book mit vielen Fotos, Berichten, Abdrucken von handschriftlichen Lyrics usw.


Einen meiner Lieblingssongs gab es lange nur auf Vinyl. Es ist der Titel  R.I.P. (Rock In Peace), zu finden auf der australischen Pressung von  Dirty Deeds Done Dirt Cheap. Im Nachhinein betrachtet, bekommt der Text eine ganz andere traurige Bedeutung... Inzwischen wurden die reinen Aussi-Veröffentlichungen ebenfalls auf CD rausgebracht. Ich gedulde mich allerdings bis ich sie zum Angebotspreis vor die Nase gesetzt bekomme.


Nachdem die DVDs auf den Markt kamen, wurde dieses Medium natürlich auch von der Musikbranche genutzt. Meine Sammlung wuchs weiter, denn einige Konzerte, TV-Auftritte und Videoclips aus der guten alten Zeit mit Bon wurden aufbereitet und gepresst. Dem Internet sei Dank ist heute keine Jagd mehr nötig, um an all diese Veröffentlichungen ranzukommen. Klar, optimale Bildqualität und 5.1 Sound bei den Raritäten wäre klasse, doch da schwächeln die DVDs gerne mal. In dem Fall bin ich ausnahmsweise gnädig und mosere nicht. Diese alten Schinken überhaupt zu bekommen, lässt mein Fan-Herz höher schlagen und bei der Bild- und Tonqualität drücke ich einfach alle Augen zu. Drei DVDs hab ich mir schon mal gesichert, hier einige Infos darüber:

Family Jewels
Diese Doppel-DVD ist ein Fest und ein Muß!!! Eine Scheibe mit Material aus der Bon-Ära, die zweite mit Brian im Einsatz. Zu sehen gibt es jede Menge TV-Auftritte, Videoclips und Live-Aufnahmen, von den Qualitäten her etwas querbeet, aber überwiegend gut bis sehr gut. Klasse Aufmachung: aufklappbare Digi-Box mit stylisch gestaltetem Cover, das Booklet mit vielen Fotos und kurzen Storys (in Englisch).


Live 77 at the Hippodrome Golders
Sieben Songs live on Stage in London - toller Gig und ein verdammt zahmes Publikum! Als Bonus Tracks werden fünf Videoclips serviert – das Ganze in recht netter Qualität!


Let There Be Rock
Leider nicht der Film sondern eine Compilation diverser Auftritte. Von der Qualität her die schlechteste meiner DVDs, der Inhalt allerdings Rock-Sahneschnittchen!


Zum Abschluss noch eine kleine amüsante Geschichte aus meinem Fan-Dasein:

Als der Film  Let There Be Rock  im Kino anlief, musste ich ihn natürlich unbedingt sehen. Ich war 17, musste an zwei Krücken laufen, viel Geld hatte ich nicht – und eigentlich wollte niemand außer mir in diesen Film gehen. Aber da gab’s meine beste Freundin, riesiger Abba-Fan und der Rockmusik total abgeneigt. Sie wusste, wie viel es mir bedeutete, den Film sehen zu können... und sie „opferte“ sich freiwillig. Führerschein hatten wir nicht, Geld für den Bus auch nicht unbedingt – also trabten wir die acht Kilometer zum Kino zu Fuß. Was hab ich den Film genossen, besonders die Konzertausschnitte. Rita guckte mich mehr als einmal entgeistert an und zweifelte wohl dank meiner Leidenschaft für diese Musik mehrheitlich an mir und meinem Geisteszustand. Dann acht Kilometer zu Fuß zurück, das alles an Krücken, meine Hände waren voller Blasen. Aber was tut man nicht alles für geniale Musik... Bevor der Film abgesetzt wurde, machten wir die ganze Tour noch mal. Nur trug ich dann brav Handschuhe. Der Schallplattenladen meines Vertrauens musste ran und mir das Video zum Film besorgen. Bis heute behandle ich dieses Tape wie einen Goldschatz.


AC/DC mit Bon Scott gehört zu mir und zu meinem Leben. Ihre Musik hat mich durch meine Teenagerzeit begleitet und ist mir heute noch genauso wichtig wie damals. Ich vermisse es, auf neue Alben von ihnen zu warten, mich auf neue Songs zu freuen... Ihren Sound gibt es noch, neue CDs auch, aber halt nie mehr mit der Stimme, auf die ich so stehe. Trost steht in meiner CD- und DVD-Sammlung und da brauch ich jetzt was von...

 

Bericht by Marion Ney

 

 

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